Eglo Records – Fingerübung in Sachen Qualität

15.03.2012
Foto:Valentin Menedetter
Vor genau drei Jahren taten sich Sam Shepherd (Floating Points) und Radio-DJ Alexander Nut zusammen und gründeten das Label Eglo Records. Wir stellen euch das Londoner Label genauer vor.

»Ein Label zu haben war immer einer meiner Träume«, sagt Alexander Nut. Bevor er im Jahre 2009 zusammen mit Sam Shepherd (aka Floating Points) das Label Eglo Records gründete, war Nut bereits fünf Jahre untriebig in der Musikszene Großbritanniens unterwegs. Er machte die Pressearbeit für Sony Music oder Polydor und betrieb eine wöchentliche Radioshow auf Rinse.FM. Bei seiner Arbeit als Radio-DJ stieß er auch auf die Musik von Floating Points, dessen Tracks schnell zu einer Konstanten seiner Sendung wurden. »Ich wusste nicht wirklich, wer Floatings Points war«, erzählt Nut, »ab und zu hatten wir Kontakt durch den Livestream im Radio. Aber das war’s.« Wenig später kreuzten sich dann ertsmals ihre Wege im Plastic People in London. Die beiden kamen ins Gespräch und Alexander Nut begann einen Labeldeal für Floating Points zu besorgen – ergebnislos. So fassten die beiden den Entschluss Eglo Records zu gründen. »Ich sagte zu ihm, weißt du was, ich wollte das schon immer machen, aber aus den richtigen Gründen, nicht um einfach Musik herauszubringen.« Im Februar 2009 erschien die erste Platte, eine 7“ mit den beiden Floating Points-Tracks »For You« und »Radiality« darauf. Die beiden legten ihr Geld zusammen und ließen das Vinyl pressen. Die Kombination von Floating Points und Alexander Nut brachte die richtige Mischung an Verbindungen und musikalischem Talent. »Mit dem Talent von Sam hat man es leicht Aufmerksamkeit durch die Musik zu erregen. Und mit meinem Hintergrund in Sachen Promotion war ich in der Lage die Sachen an die richtigen Leute zu senden und auch einen Vertrieb zu bekommen. Das war der Beginn des Labels.«

Zu dieser Zeit lebte Alexander Nut mit der Sängerin Fatima in einer Wohngemeinschaft. Diese arbeitete bereits mit dem Produzenten Funkineven zusammen, welcher kurze Zeit später ebenfalls einer der Produzenten auf Eglo Records wurde. Es formte sich eine kleine Familie mit Shuanise, Fatima, Funkineven, Arp 101, Mizz Beats und Floating Points. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Je größer die Gruppe wurde, desto mehr Wert legte auf einen homogenen Stil und so sind auch die Designer und Videokünstler, die für das Label arbeiten, enge Freunde. Der Fokus wurde darauf gelegt, eine Plattform für Talente und junge Künstler zu schaffen. »Durch unsere Liebe zur Musik haben wir viele Leute getroffen, die wir sehr schätzen. Wir haben uns dafür entschieden unseren Freunden eine Möglichkeit zu geben, mit uns zu arbeiten, anstatt den besten, begehrtesten und dopesten Designer zu suchen.« Und auch im Sound setzt Eglo Records auf Unverkennbarkeit: roh und deep sind die Parameter, die sich durch den Labelkatalog ziehen. Die Produktionen von Funkineven und Arp 101 sind darüberhinaus durch Synthesizer und messerscharfe Drums geprägt. Außerdem presst man hier ausschließlich Vinyl und fokussiert durch das Format auf eine Gruppe von Hörern, die genau weiß was sie will. So hat sich unter dem Banner Eglo Records hat sich so eine Gruppe kompromissloser junger Künstler gefunden, die einen eigenen Weg gehen und auch in Zukunft noch aufhorchen lassen werden.