Efterklang heißt im Dänischen »Nachhall«. Seit nunmehr 12 Jahren veröffentlicht die Band um Sänger Casper Clausen unter diesem Namen ihre ganz eigene Vision von Musik. Und tatsächlich stiegen sie für ihre neues Album »Piramida«, benannt nach der Bergarbeiterkolonie auf Spitzbergen, in der ein Großteil der Aufnahmen entstand, in einen riesigen Tank, um den darin verborgenen Hall einzufangen: Efterklang. Efterklang sind Sample- und Field-Recording-Junkies, bauen Songs aus Sounds und sind gerade deswegen Vollblutmusiker. Keiner von ihnen hat je eine klassische Musikausbildung genossen, doch weltweit öffnen ihnen Philharmonien die Türen, um sie mit ihren Orchestren kollaborieren zu lassen. Für »Piramida« fügte Elektrotüftler Mads Brauers hunderte Samples aus der nordischen Eiseskälte zusammen und treibt den cinematischen Bombast der Band, der sich dennoch dem Minimalismus verschreibt, auf die Spitze. Das Ganze wurde filmisch dokumentriert und ist sowohl im Trailer, als auch in dem im November zum Album erscheinenden »Making Of« zu sehen. »Die Geschichte hinter diesem Album muss erzählt werden, das ist klar«.
Und auch nach dem Weggang von Drummer Thomas Husner erschöpft sich die Musik v.a. im perkussiven Verständnis von Sounds. Die Beats sind vertrackt ohne dabei den Strukturen der Songs im Weg zu stehen. Sie sind keine Fremdkörper, sondern der Korpus. Mit Casper Clausen’s Erzählerstimme werden aus ihnen Popsongs, die in ihrer Intensität so nah, in ihren Sounds aber aus eben jenen fernen Klangwelten kommen, die Efterklang hörbar machen. Efterklang’s Songs sind Wagnisse, die ihre Produktionsweise spiegeln. Und so beschreibt Casper Clausen die Angst, sich in den Songs zu verlieren und in der Komposition nie zu einem richtigen Ende zu kommen, um aber gleich hinzuzufügen: »Doch das ist nun mal die Wette, die wir eingehen«.