Alte Faustregel: Je schneller die Welt sich dreht, desto mehr Menschen wenden sich der Vergangenheit zu. Das zurückliegende Jahr ging geopolitisch und wirtschaftlich zwar endgültig in den Schleudergang über, nichtsdestotrotz kam sich die Redaktion des HHV-Mags bei der Zusammenstellung der besten Schallplatten aus dem Reissue-Segment etwas hilflos vor, weil es zu einfach ging. Denn wo normalerweise um Dutzende von potenziellen Kandidaten stundenlang gestritten wird, herrschte in diesem Jahr traute Einigkeit. Die folgenden 50 waren wirkliche Schätze, darüber hinaus fand sich wenig aus der Mottenkiste der Musikgeschichte, das unserer Ansicht nach den PVC-Verbrauch ernsthaft wert gewesen war. »Ein Jahr der neuen Musik, auch gut«, brachte es einer in unserer Mitte auf den Punkt. Oder gibt es einfach gar nichts mehr, das nicht schon doppelt bis dreifach in fünf Farbvarianten wieder ins Vinyl geritzt wurde?
Der kurze Blick auf die lange Auflistung der echten Jahres-Highlights widerspricht dem. Ob nie gehörte Wunderwerke wie Sylvesters Home Recordings, Ruth Anderson und Annea Lockwood Telefon-Flirts, Svitlana Nianios Tanztheaterballaden und der japanische Private-Press-Irrsinn von The Air Music International: Es wurde endlich Material geborgen, auf das die Welt – freilich ohne es zu wissen – jahrzehntelang gewartet hatte. Dass daneben einige Alben endlich, endlich wieder oder überhaupt auf Vinyl zu haben waren, rundete die Sache ab. Bill Wells & Maher Shalal Hash Baz, der Katalog von De La Soul, ein Meilenstein von Hiroshi Yoshimura, das Album von Pharoah Sanders oder das Abschiedswerk von Umeko Ando sind viel zu essentiell, um sie den Discogs-Sharks zu überlassen. Dazwischen finden sich zahlreiche Alben, die die (Wieder-)Entdeckung wert sind. Versprochen. Kristoffer Cornils.
»Des Morts (Of the Dead)« ist so etwas wie der ultimative Shortcut zwischen den jeweiligen Soundentwürfen von Alan Lomax, Jon Hassell und Klaus Schulze. Als Soundtrack für einen Dokumentarfilm über Totenrituale in aller Welt konzipiert, stapft diese im Jahr 1979 in kleinem Kreis veröffentlichte LP rückblickend betrachtet in eine Menge Fettnäpfchen und tut das auf (fast) visionäre Art und Weise: Exotismus und kosmische Verkifftheit treffen aufeinander, reiben sich aneinander und nie wird ganz klar, ob das alles ernst gemeint ist. Es ist ein enigmatisches Album, dessen Tracks zum Teil schlicht aus Feldaufnahmen von zum Beispiel einer Mariachi-Band bestehen und dann wieder die Synthies anwerfen.
Kristoffer Cornils Zur ReviewArne Nordheim war ein Student der Musique concrète und komponierte irgendwann die Musik für die Winterolympiade in Lillehammer. »Electric« dokumentierte im Jahr 1998 Performances von fünf seiner Stücke aus den 1960ern- und 1970er-Jahren, die klar unter den Zeichen ihrer Zeit standen. In den blubbernden Kompositionen für Synthesizer hallt das Erbe von Stockhausen und Xenakis ebenso nach, wie es bereits die Techno-Abstraktionen von Sähkö oder die kalte Eleganz eines Florian Heckers vorzubereiten scheint. In seiner Heimat Norwegen reagierte die Kritik dereinst unwirsch, heutzutage steht »Electric« aber auf der richtigen Seite der Musikgeschichte.
Kristoffer CornilsDilettantismus in der schönsten seiner Formen. Kein Ton sitzt so richtig auf »Osaka Bridge« und doch spielen Tori Kudo und sein Kollektiv Maher Shalal Hash Baz unter der Ägide des schottischen Zeremonienmeisters Bill Wells die bezauberndsten Melodien. 17 große Hits, in kleinen Arrangements, geschrieben (neben Kudo und Wells) von Stefan Schneider, Barbara Morgenstern, Annie Whitehead, Reiko Kudo. Jad Fair von Half Japanese hat übrigens das Artwork verantwortet. Erstmals 2006 veröffentlicht, hat Karaoke Kalk 2023 endlich eine Reissue veröffentlicht.
Sebastian HinzHoooooly Grail! »Body, Mind And Spirit« könnte tote Erde zum sprießen bringen, die Dürre fluten, ganze Zivilisationen begründen. Black Renaissance’ Honigtopf ist randvoll mit Soul-Jazz, tief verwurzelt im Mutterland, mit lateinamerikansichem Hüftschwung – der Sound, der aus Zweifelnden Genießende des Lebens macht. Erst die Bassline. Dann das Saxophon. Das Saxophon. Und dann beginnt ja erst die große Beschwörung.
Pippo KuhzartAls fummelte Elvis mit Joy Division: Auf ihrem zweiten gemeinsamen Album »Charlie Megira & The Hefker Girl« warfen die beiden israelischen Musiker Charlie Megira und Michal Kahan den düsteren Sound der 80er mit schmalzgelockten Vocals zusammen. Herzlich rumpelnd und rumpelnd herzlich. Die Platte erschien zunächst vor siebzehn Jahren als selbstgebrannter Rohling, die schlauen Menschen bei Numero Group erkannten jedoch ihre Zeitlosigkeit. Weswegen es das Ganze dieses Jahr als hervorragendes Vinyl-Reissue gab.
Pippo Kuhzart Zur ReviewIm Vergleich zu anderen Tröten seines Fachs, ist Clifford Jordan radikal unterbesetzt. Zumindest auf Wikipedia. Sollte man auch mal ändern, weil: Der Typ holte für den geschätzten Jazzkanon Luft und produzierte einen Haufen Platten, von denen eigentlich alle ziemlich gut waren. »Into The World« mag schon ein paar Jährchen auf dem Jazzbuckel tragen, ist aber seine Scheißdrauf-heut-ist-Sonntag-Scheibe. Vielleicht auch deine, schließlich legt Strata East neu auf, was nach unverschämtem Discogswucher längst aufgelegt gehörte.
Christoph Benkeser Zur ReviewDie Erlöserkirche diente als Anlaufpunkt für die Punk-Szene Ostberlins. »CAS-CON II« dokumentiert eines der dort abgehaltenen klandestinen Konzerte. Conrad Schnitzler selbst war nicht zugegen und schickte stattdessen von Westberlin aus Kassetten mit seinen Kompositionen rüber, gemischt wurden sie vor Ort von Ken Montgomery. Mit orgel-, ja sogar glockenähnlichen Klängen begrüßte Schnitzler sein Publikum, die 40-minütige Aufnahme umweht tatsächlich eine irgendwie liturgische Stimmung. Sie ist zugleich aber vom klassisch Schnitzlerischen Humor geprägt. Der verblüffend klare Sound und wunderbar nuancierte Mix tun ihr Übriges.
Kristoffer Cornils Zur Review11 sorglose DIY-Verflüchtigungen. Aufgenommen 1984, ursprünglich nur auf Kassette erschienen. Crawling With Tards musizieren nach allen Regeln des Heimstudios, schneiden an, lassen fallen, halten abweichende Ideen beieinander durch die große Intimität, die deren »Tearoom« ausstrahlt. Dycus-Gendreau singt manchmal ein bisschen, manchmal redet sie auch eher. Ihre Vortragsweise wird niemanden motivieren, Gewichte zu stemmen. Dazu Bass, Hausrat-Drums, woozy-ass E-Gitarre und Kreislaufprobleme.
Pippo Kuhzart Zur ReviewDavid Cunningham erlebte seine formativen Momente in der Ära von Ikonoklast:innen der Neuen Musik wie Cornelius Cardew auf der einen und den freien Improvisationen eines David Toops auf der anderen Seite. Dann schrieb er mit The Flying Lizards einen Chart-Hit. »Grey Scale« ist Minimalismus, der maximal weh tut: Ineinander verknotete Phrasen, gegeneinander laufende Pulse, schroffes Sounddesin – selbst in einer Umbruchszeit wie den späten 1970er-Jahren war das harter Tobak. Dieses Album sitzt komplett zwischen den Stühlen, im Geiste ist radikaler als der zeitgleich aufkommende Industrial-Sound, aber von unglaublicher Strenge, die eine fast punkige Freiheit erlaubt.
Kristoffer Cornils2023 sollte das Jahr werden für De La Soul, denn ihr gesamter Backkatalog wurde endlich auf allen Streamingportalen verfügbar. Doch dann machte am 13. Februar die tragische Nachricht vom plötzlichen Tod von David »Trugoy the Dove« Jolicoeur die Runde und versetzte die gesamte HipHop-Familie in eine tiefe Schockstarre. So mutet es bittersüß an, wenn Daves Stimme im Stream oder auf Vinyl erklingt, denn auch alle De La Soul-Alben aus den 1990ern und frühen 2000ern wurden endlich wieder nachgepresst. Stellvertretend dafür haben wir »Stakes Is High« für unseren Rückblick ausgewählt, den insgeheimen Fan-Liebling aus dem Jahr 1996, dessen Titeltrack auch über 25 Jahre später aktueller denn je erscheint. #DaveForever
Benjamin Mächler»Having Been Built On Sand With Another Base (Basis) In Fact. Auf Sand gebaut. Tatsächlich auf anderem Grund.« lautet der Volltext eines Kunstwerks von Lawrence Weiner, das sich Dickie Landry als Ausgangspunkt für dieses im Jahr 1978 aufgenommene Album hernahm. Eingespielt wurde es im Studio von Robert Rauschenberg mit Saxofonen, Klarinetten und Flöten, die Spoken-Word-Einlassungen von Tina Girouard, Britta Le Va und Weiner selbst umspielen. Es liegt eine nervöse Energie in dieser … »Performance« ist wohl ein besserer Begriff als »Musik«, oder besser noch »Sprachinstallation für Bläser«. Es geht um die Ordnung der Dinge und die des Raums und wie er konstruiert und befüllt wird. Das macht schwindelig.
Kristoffer CornilsMinimal Music und Neue Musik im Allgemeineren, Klezmer, Jazz, irgendwie auch Post-Rock: Wer heutzutage ein Reissue der Alben von Die Anarchistische Abendunterhaltung bei Sub Rosa abstaubt, wird sich kaum vorstellen können, dass die belgische Band einst bei Major-Labels unter Vertrag stand, mit der einen von Technotronic kollaborieren und beim Pukkelpop vor Tausenden spielte. Es ist schlicht sonderbarer Kram, irgendwo zwischen Mittelaltermarkt, Kuriositätenkabinett, verräucherte Bohème-Spelunke und besoffener Kammermusik – der Blueprint für die folkloristischeren Constellation-Platten, aber viel mehr als das. In der Essenz sehr belgisch, das heißt komplett weird und toll.
Kristoffer CornilsDer Name ist keineswegs kokett: Die DJs Marfox, N.K., Jesse, Pausas, Fofuxo and Nervoso kommen aus Lissabons Vorstädten, wo vor allem Nachkommen von Einwanderern aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien leben. 2006 legten sie mit der Compilation »Djs Do Guetto Vol. 1« den Grundstein für eine Musik, die afrikanische Wurzeln und avancierte Elektronik verbindet. 13 der damals 37 Tracks gibt es jetzt auf Vinyl – sie klingen so aufregend wie damals.
Andreas SchnellGhia, eine Bielefelder Bruderliebe mit Knacks für Sade-Synths, synthetisiert Ende der 1980er die 1980er, treibt eine Sängerin mit Sade-Stimme auf und lässt die Sade-Vibes erstmal dreieinhalb Jahrzehnte setzen. Was länge gärt, bewährt sich nämlich – irgendwann, das weiß man ja, werden ein paar Lifestyle-Gigolos diese Platte als potenzielle Sade-Demo entdecken und sich dazu eine gute Geschichte ausdenken. Was soll man sagen: »This Is« passiert, wenn auch anders. Und eigentlich sollte man sehr dankbar darüber sein.
Christoph Benkeser Zur ReviewWer an Rock denkt, denkt nicht zwangsläufig an Venezuela – dass dies ziemlich kurz gedacht ist, beweist das sehr feine Album »Pan« von Grupo Pan aus dem Jahr 1970. Deutlich mit Bläsern und Rhythmen des Salsa durchsetzt, schwitzt sich diese Platte durch zwölf fantastische Tracks. Lange mit Legendstatus versehen, aber selten außerhalb Venezuelas gehört, erschien das Album dieses Jahr erstmals als Reissue bei Vampisoul für den Rest der Welt. Nur bitte keine Geschichtsstunde erwarten: Grupo Pan spielen auch heute noch die meisten Rock-Kapellen an die Wand.
Björn Bischoff Zur ReviewKlänge der Freiheit aus der Diktatur. Im Jahr 1975 nahm das brasilianische Trio Grupo Um in São Paulo sein Debütalbum auf, fand aber kein Label. Zu Beginn dieses Jahres wurde das endlich nachgeholt. Freiheit ging für die Musiker, die auch bei Hermeto Pascoal & Su Grupo spielten, seinerzeit genauso mit Free Jazz zusammen wie mit Fusion lateinamerikanischer Prägung, erzeugt an Keyboards, Bass und Schlagzeug inklusive Berimbau. Ob mit Funk oder Forschungswillen, die Sache ist ihnen durchgehend energisch geraten. Guter Anfang, in jeder Hinsicht.
Tim Caspar Boehme Zur Review»Tsunawatari«, Japanisch für: der Drahtseilakt. Mit ihrem tieftraurigen Folk balanciert Hako Yamaski auf dem schmalen Grat zwischen Selbstzerstörung und Nabelschau. Doch souverän hält die 19-jährige das Gleichgewicht. Yamasaki tänzelt zwischen emotionaler Expression und formaler Reduktion, jongliert mit Psycheledia, Jazz und Soft Rock. Ihre Show ist noch nicht zu Ende, schon möchte man sich die Schwester-Performance »Tobimasu« geben. Warnung: Yamasakis lebensmüder Reigen kann einem den Atem rauben.
Michael Zangerl Zur ReviewWas bei Discogs mittlerweile im Original für vierstellige (!) Preise geht, das hat einen Reissue verdient. »Soundscape 1: Surround« ist freilich neben »GREEN« das wohl bekannteste und (nicht nur bei DJ Sidebar auf YouTube) beliebteste Album von Hiroshi Yoshimura beziehungsweise der sogenannten kankyō ongaku, Umgebungsmusik alias Ambient japanischer Provenienz. Eine Neuauflage von »A・I・R (Air In Resort)« inklusive Duftprobe ist hoffentlich auch in Arbeit, solange bleibt dieses Album ein absoluter Meilenstein der komplett synthetischen und doch warmen, eleganten und zugleich gefühlvollen Möbelmusik der Bubble Economy.
Kristoffer CornilsAll killer Reggae-Dancehall-Album, dieses hier, von Hugh Maddo. Die Qualität von »Pop Style« ist über bloßes Namedropping schnell vermittelt: Aufgenommen wurde »Pop Style« bei Byron Lee (The Dragonaires) in Jamaica mit Grade-A-Session-Musikern wie Winston Wright, Dwight Bobby Ellis, Willie Lindo and Mikey Boo. Maddo klingt in Duktus und Stimmlage wie Barrington Levy. Wenn er dann auch noch ein barfüßiges »Country Girl« verehrt, sind alle Regler auf Anschlag auf Reggae-perfection getrimmt.
Pippo KuhzartKeith Jarrett, Dave Holland und Jack DeJohnette im Rücken zu haben, kann definitiv nicht schaden, es ist aber auch nur die halbe Miete. Die andere ist es, sich Zeit zu nehmen und die Trompete ihr Ding machen zu lassen. Nur drei Stücke sehr unterschiedlicher Länge sind auf »Gnu High«, im Jahr 1975 über ECM erstveröffentlicht, enthalten. Die vier Musiker lassen einander dementsprechend Raum, spielen einander respekt- und liebevoll die Bälle zu und insgesamt auf Zeit. Kenny Wheeler führt sie, aber als Leader, der selbst eigentlich nur seinem Instrument und dessen Möglichkeiten folgt.
Kristoffer Cornils Zur Review»Infinity« ist ein lange vergriffenes Jazz-Juwel, das von einem Wechselspiel zwischen Ruhe und Lebhaftigkeit geprägt ist. In dem Album vereint Khan Jamal zeitlosen Jazz und avantgardistische Klangelemente mit authentischen Soul-Rhythmen. Obwohl er sich als Improvisator einen Namen gemacht hat, verleiht der Musiker dem Album durch sein Vibraphon stets eine zugängliche und unglaublich beruhigende Note. Ein Werk, das es mir ermöglicht, dem Weltschmerz für einen kurzen Moment zu entfliehen.
Celeste Dittberner Zur ReviewKio Amachree kombinierte Funk, Boogie, Reggae und Disco mit einem Understatement, das sein im Jahr 1981 veröffentlichtes Album »Ivory« fast wie eine No-Wave-Platte klingen lässt. Der Charme und Spirit des Unperfekten, eine Art Genialer Dilletantismus umweht diese Aufnahmen des weiterhin auf eigene Faust als Musiker aktiven Amachrees, weshalb es wohl kein Wunder ist, dass »Ivory« zu einem, na ja, Heiligen Gral™ in Digger-Kreisen und darüber hinaus wurde. Selbst das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld (!?) hat den Titeltrack schon gecovert. Freudvolle Anarchie, Balsam für die Seele.
Kristoffer CornilsIch mag Deep House. Manchmal. Die circa fünf Millionen Platten, die uns Larry mighty Heard überlassen hat, reichen aber ganz gut aus, um die leiblichen Gelüste nach Klimpern auf Kickdrums in unregelmäßigen Abständen zu befriedigen. »Love’s Arrival« ist da keine Ausnahme. Die Platte, die jetzt eigentlich drei Platten sind, weil sie früher mal zwei waren, kann man nach zweiundsiebzig Afterhours auflegen und alle fangen wieder an zu füßeln.
Christoph Benkeser1980 hat Mad Professor sein Label Ariwa Sounds gegründet und bis heute veröffentlicht der Produzent dort regelmäßig seine Tunes. Eine Auswahl an Stücken, die er zwischen 1979 und 1981 in einem Wohnzimmer in Thornton Heath im Süden Londons mit 4-Spur-Geräten aufgenommen hat, veröffentlichte er 1984 auf der Compilation »Ariwa Sounds: The Early Sessions«. Diese sind in erster Linie Dub und Reggae, berühren aber auch Soul oder Doo-Wop, und sind vor allem eins: chillig. Melodies International, das Label von Floating Points und Elliot Bernard, hat die Scheibe 2023 remastered und neu aufgelegt.
Sebastian HinzStell Dir eine der unwahrscheinlichsten Konstellationen der Musikgeschichte vor – und Du kommst bei »Call A Wave« an. Bootsy Collins, Jeff Beck und Malcolm McLaren auf einem Track mit einem Sample von Barry White: Das gab es auf dem Album »Waltz Darling« von 1989. Und auf einer Promo-DJ-Single mit eben jenem Song in fünf Remixen. Damals limitiert auf 300 Stück, seit diesem Jahr als Reissue erhältlich. Mal mehr, mal weniger abgedriftet, aber jedes Mal beeindruckend und tiefdurchtränkt vom Sound der 80er.
Björn Bischoff Zur ReviewApril 1966, New Haven: Drummer Milford Graves und Pianist Don Pullen sind in Yale zu Gast, um aus dem Moment heraus Geschichte zu schreiben. Der Mitschnitt ihres Konzerts ist so mächtig, dass er von Graves auf seinem Label SRP in zwei Teilen veröffentlicht wird. »In Concert at Yale University« und »Nommo« markieren nicht nur einen Wendepunkt im Schaffen des damals erst 25-jährigen Graves. »Nommo« ist feuriger, ausufernder und doch in jeder Sekunde hochkonzentrierter Avantgarde-Jazz, der »The Shape of Jazz to Come« wie ein Wiegenlied nach Abzählreimprinzip klingen lässt. Die Zukunft hatte die Bühne betreten.
Kristoffer CornilsNix gegen die Bullen, aber: A Kiwara is ka Hawara. Insofern ist man mit Edition Hawara schon mal auf der richtigen Seite, vorausgesetzt, man steht auf sehr guten Discofunksouljazz aus verrauchten Beisl-Vergangenheiten oder nutzt die Altbauwohnung als privaten Plattenladen. Über das Label aus Wien erscheinen jedenfalls schnitzlige 7inches, die informierte Branchenblätter gerne als »obskur« bezeichnen. Na ja, von mir aus. Miss D’s »Moving« kommt so oder so in die Rotation.
Christoph Benkeser Zur ReviewEin Klassiker durch und durch. Vielleicht das folgenreichste Technoalbum aus Berlin überhaupt. Robert Henke und Gerhard Behles haben seit 1995 als Monolake Musik gemacht, auf dem legendären Label auf Chain Reaction veröffentlicht, »Hongkong« war zwei Jahre später ihr Debütalbum dort. Sie haben Techno mit Dub und Ambient (die Field Recordings wurden in Hongkong und Guangzhou aufgenommen) gemischt und eine Musik entwickelt, die weitläufig Minimal Techno genannt wurde und den Sound der Stadt mindestens eine Dekade lang geprägt hat. Das Album schreit danach auf Schallplatte gehört zu werden, doch bis 2023 wurde sie nie auf Vinyl veröffentlicht.
Sebastian HinzPost-Rock von 1995 aus Bristol, jetzt endlich auf deluxer Doppel-LP neu erschienen, und absolut essentiell. Movietones selbstbetiteltes Debüt besitzt die hinreißende Abgepisstheit von Algebra Suicide, eine Müdigkeit, eine Whateverness, die es so, Stand heute, irgendwie nicht mehr gibt. Zum Singen fehlt die Kraft, und dafür, dass es sich lohnen würde aufzuwachen, hat es zu viel geregnet. Große Coolness mit universeller Traurigkeit und vereinzelnden Noise-Passagen, ach England, wo bist du hin?
Naná Vasconcelos sei ein Teufelsgeiger, dabei verwendete er gar keine Geige und war auch kein Teufel, sondern ein sogenannter Virtuose und zwar am Berimbau – ein Apparat, der so aussieht wie ein Tschibo-Multifunktionstool zwischen Bong und Bogen. Jedenfalls habe »Africadeus« der Welt »dieses Instrument« offenbart. Stimmt irgendwie. Naná hackte danach für Bono und die Talking Heads rum, ECM wollte ein paar Soloplatten und Altercat legt den Zauberstab also wieder auf.
Christoph Benkeser Zur ReviewOperating Theatre ist eine heute fast vergessene Performance-Gruppe um den irischen Exzentriker Roger Doyle. Auf dem All City-Sublabel Allchival erschien in diesem Jahr eine Veröffentlichung, die die Einzelalben »Spring Is Coming With A Strawberry In The Mouth« (1979) und »Rapid Eye Movements« (1981) zusammenfasst. Roger Doyle war mit seinen elektroakustischen Experimenten auf »Oizzo No« (1975) und »Thalia« (1979) bereits einen Schritt weiter als die meisten anderen. Mit »Spring Is Coming With A Strawberry In The Mouth« entdeckte er Sampling und Drumcomputer für sich und verschaffte sich einen Vorsprung von mindestens fünf Jahren auf die Musikgeschichte. Der Fairlight CMI-Sampler kam hier zum ersten Mal in einem irischen Studio zum Einsatz, was angeblich das Interesse von Bono Vox geweckt hat. Was gelernt! »Rapid Eye Movements« ist dann wieder etwas mehr der Musique concrétè-Wahnsinn, den wir von seinen früheren Platten kennen, und keinen Deut schlechter.
Sebastian HinzWie viele Bootlegs musste man verkacken, bis »Pharoah« endlich mal in ordentliche Hände gelangt? Ziemlich viele. Und: Mit jeder Fledderei wurde sein Schaffer, der große Saxofonist Pharoah Sanders, ein wenig trauriger. 2022 starb er schließlich. Davor hatten die Leute von Luaka Bop aber noch Gelegenheit, die Sache endlich gerade zu rücken. Erlebt hat Sanders das richtige Reissue nicht mehr, gefallen hätte es ihm trotzdem, sagen zumindest ich und ich hab die Platte ja gehört.
Christoph BenkeserSo viel YES hierauf! »Our Likeness« ist das zweite Album der japanischen Avantgarde-Musikerin Phew, und mit wem sie dafür, anno 1992, zusammengearbeitet hat… Alexander Hacke, den man von Einstürzende Neubauten kennt, CAN-Legende Jaki Liebezeit und Chrislo Haas (DAF, Liasons Dangereuses). Entsprechend viel Groove hat das Album, das in seinem Charakter natürlich Kunst bleibt, auch hier gibt es Noise, heftige Gitarren, Metal-Drums und jede Menge Theatralik. Fantastisch, was hier nebeneinander sein darf.
Pippo Kuhzart Zur ReviewMit Sex, Drugs und mysteriösen Mordfällen kannte sich Piero Piccioni aus. Deshalb konnte er zeit seines Lebens auch gut ein paar Lieder darüber schreiben. Das ist natürlich eine krasse Untertreibung: 300 Gangsterstreifen hat Piccioni aus dem Orchestergraben gehoben. Mehr oder weniger – jedenfalls genug, um auch die nächsten Jahrzehnte immer mal wieder einen Soundtrack abzustauben, für den man sich vorsätzlich Duolingo zieht und nach drei Runden Setscho wie ein Vorstadt-Al-Capone fühlen darf.
Christoph BenkeserHier Azteken-Klänge zu befürchten, ist bei dem Titel keine Peinlichkeit. Aber Ramuntcho Matta ist kein eingehölzerter Gott, sondern ein ein Franzose – ein junger, als dieses Album 1985 entstand. »Ramuntcho Matta« trägt das Musikerherz am richtigen Fleck, nämlich dort, wo noch etwas Punk durch die Adern schlägt, alles aber schon so gereift ist, dass Pop erlaubt ist. Avant-Funk sagt der Bepper vorne auf der Platte, viel eher begreift man das hier aber über den Vergleich zu dem angefixten Anti-Pop mit Schluffi-Gitarren, der in den letzten Jahren von den zwei Inseln (ENG/AUS) kam.
Pippo Kuhzart Zur ReviewSchon im Vorjahr versammelte die Compilation »Lèspri Ka: New Directions in Gwoka Music from Guadeloupe 1981-2010« einige eigenwillige Interpretationen eines tradierten Sounds, mit »Fwa Épi Sajès« wird die Sache aber zum Autorenkino. Rico Toto veröffentlichte das Album im Jahr 1993 und griff dabei nicht allein auf die Hilfe des Ensembles Moundjahka zurück, sondern ebenso auf einen Gerätepark, der selbst Superbooth-Regulars die Brille beschlagen lassen würde. Das Endresultat erinnert natürlich streckenweise an Jon Hassell oder die tropischen Drums von Deutschland, heißt aber Toto zufolge ganz einfach: Electro-ka. Alles daran ist sehr, sehr geil.
Kristoffer Cornils Zur ReviewSaxophonist Robert Rockwell III veröffentlichte 1974 sein Debüt »Androids«: Jazz am Puls der Zeit, ein bisschen funky, ein bisschen frei, eine spirituelle Note, Hard Bop als Fundament. Alles Musiker aus Minneapolis, Minnesota. Mit Bobby Lyle am Klavier und Electro Piano auch ein echter Hochkaräter, einer der später mit Pharoah Sanders, Gábor Szabó, Sly & The Family Stone spielen sollte. Auch der Bassist Billy Peterson hat als Mitglied der Steve Miller Band Spuren in der Musikgeschichte hinterlassen. Kein bahnbrechendes, aber ambitioniertes und erstaunlich rundes Erstlingswerk, das 2023 zum ersten Mal seit fast 40 Jahren wiederveröffentlicht wurde.
Sebastian HinzSogar für den Papst durfte er komponieren: Roger Bekono war in den 80er Jahren einer der wichtigsten Musiker Kameruns. Mit dem Album »Roger Bekono« machte er den Bikutsi-Sound über die Landesgrenzen hinaus bekannt: Treibende Triolen auf einem stabilen, elektronisch fundierten »Four to the floor«-Grundbeat, veredelt von Bekonos geschmeidiger Stimme. Awesome Tapes From Africa hat den Klassiker in diesem Jahr wiederveröffentlicht.
Andreas Schnell Zur ReviewZweimal Musik und einmal Räggi findet man auf dieser schnuckligen 7inch von We Jazz Records. Dafür steckt man uns extra ein Zettelchen zu, mit dem sich die Verwandtschaftsverhältnisse der besprochenen Protagonistinnen über mehrere Generationen zurückverfolgen lassen. Glücklicherweise erfährt man auch weniger relevante Dinge, zum Beispiel, wie Rosanna und Zélia Ende der 80er von Brasilien nach Finnland gekommen sind.
Kristoffer CornilsRuth Anderson und Annea Lockwood verbrachten ein halbes Jahrhundert miteinander, und das nicht nur als Paar mit gemeinsamen Wohnsitz. Sie machten auch Kunst miteinander, weshalb dieses der im Jahr 2019 gestorbenen Anderson gewidmete Album wohl die einzig logische Coda ihrer Beziehung zueinander ist. Das Herzstück ist »Conversations«: Aufnahmen der allerersten Telefongespräche dieser beiden, fast ausschließlich sind nur ihre Lacher und seltener der Anlass dafür zu hören. Auch wenn er natürlich im Gesamten spürbar wird: die Aufregung der jungen Liebe. Abgerundet wird »Tête-à-Tête« von je einem Solo-Stück.
Kristoffer CornilsHandlicher Titel! Bei A-Musik hatten sie aber bekanntlich noch nie etwas gegen die komplette Ausuferung einzuwenden. Jo Zimmermanns zweites Album als Schlammpeitziger, »Freundlichbaracudamelodieliedgut« aus dem Jahr 1996, wurde in diesem Jahr auf Michael Mayers Label Imara neu aufgelegt – Hauptsache, das Ding bleibt in Köln. Es ist als Einladung zu verstehen, dieses bizarre Wunderwerk des Post-Krautrock-Neo-Synth-Pop-Meta-Technos noch einmal neu zu durchdringen. Der anarchische Geist (und nicht zuletzt: Humor) eines Conrad Schnitzlers schwebt genauso durch diese Tracks wie sie auf den Sound of Cologne reagierten. Volle Fahrt in Richtung Gegenwart, auch heute noch.
Kristoffer CornilsAuf Deutsch klappt das Wortspiel nicht. Doch die »cistern«, in der Stuart Dempster, Wegbegleiter von Drone-Pionierin Pauline Oliveros, vor bald 30 Jahren einige Kollegen versammelte, um mit Posaunenklängen besagtes Zisternengewölbe in ebenmäßige Schwingungen zu versetzen, bekommt bei ihm etwas Erhabenes, das durchginge als obertönende Antwort auf die »Sistine Chapel«. Um die Sache zu verdeutlichen, zitiert das Plattencover noch Michelangelos göttlichen Fingerzeig aus dem Deckenfresko in der vatikanischen Kapelle. Vermessen? Nicht bei der Musik.
Tim Caspar Boehme Zur ReviewMusik für eine Theater-Performance von der Ukrainierin Svitlana Nianio, hiermit ließen sich Wüstlinge schockkultivieren. »Transilvania« wird komplett von Klavier, Harmonium und Nianios berührender Kopfstimme getragen. Ein zutiefst folkloristischer Geist gibt den Aufnahmen ihre emotionale Tragweite, die Formstrenge schiebt »Transilvania« aber trotzdem mehr in Richtung Avantgarde- denn Regional-Reissue.
Pippo Kuhzart Zur ReviewDer schönste Archivfund des Jahres: »Private Recordings, August 1970« entstand gut sieben Jahre, bevor sich Sylvester als Disco-Diva etablierte. Er nahm mit Mitbewohner Peter Mintun am Piano eine Reihe von Blues- und Jazz-Standards als intime Home Recordings auf. Hin und wieder poppen die Plosive, klingen die höchsten Höhen von Sylvesters Falsettgesangs verzerrt und immer wieder ist das Klicken von Mintuns Tasten zu hören. All das aber steigert nur die atmosphärische Qualität dieser Darbietungen. Es gibt einige besondere Momente, die rein aus den äußeren Umständen resultieren und die interne Dramaturgie dieser fantastischen Performance verstärken.
Kristoffer Cornils Zur ReviewJetzt werden also sogar die Reggae- und Dub-Interpretationen japanischer Band aus den frühen 1980er-Jahren abgestaubt, aber … Hey, okay! The Air Music International veröffentlichten »Pass The Santa-Lucia Gate In Manila« angeblich in einer Auflage von hundert Exemplaren, das slowakische Label Music That Shapes hat dieses absonderliche Meisterwerk-aus-Versehen nun neu aufgelegt. Jamaika markiert hier sowieso nur den Ausgangspunkt, es geht mit schrammeligem No-Wave-Punk weiter, bevor dann richtig abgeskronkt wird – James White klingt dagegen wie Smooth Jazz. Alles davon ist sehr richtig, weil es so falsch wirkt. Und »Igirisu No Koucya« ist der nervigste/schönste Ohrwurm aller Zeiten.
Kristoffer Cornils32 Jahre ist her, dass der Hardcore-Meilenstein »Papua New Guinea« das Licht der Welt erblickte. Und noch immer klingt er frischer, besser, echter als alles, was seine Epigonen heutzutage in den Äther blasen. Das ist Ursuppen-Musik, deren Wiederveröffentlichung wirklich niemandem schadet. Die Breaks, die Bassline, die Chöre, das Piano – alles an diesem Klassiker von The Future Sound Of London klingt so majestätisch, dass man sich verneigen will. Remixe von Legenden wie Graham Massey von 808 State oder Andrew Weatherall tragen dazu nur bei. Anspieltipp bleibt trotzdem der »Dumb Child Of Q Mix«.
Maximilian Fritz Zur ReviewDas zweite und letzte Album der japanischen Studentin der Zahnmedizin, Junko Tange aka Tolerance, ursprünglich 1981 erschienen, war damals und ist heute ein ziemlicher Hammer. Kaum zu glauben, dass eine Studentin mit limitierten Mitteln dieses Album vor gut 40 Jahren aufgenommen haben soll. »Divin« ist Prot-Dub-Techno, Proto-Industrial, Lo-Fi-Tape-Ästhetik, mit grenz-dissoziativen Vocals von Masami Yoshikawa, mit Peitschenhieben, totaler BPM-Offenheit, und einnehmender atmosphärischer Dichte.
Pippo Kuhzart Zur ReviewDass DJ Swagger über sein Label einem Bielefelder Projekt aus den 1990er-Jahren Platz freiräumen würde, das auf den »Tropical Drums of Deutschland« einen Platz verdient hätte, konnte niemand auf der Bingo-Karte für das Jahr 2023 haben. Umso schöner, dass mit »Percussionproject« ein veritabler Appropriations-Clusterfuck zwischen Drumcircle-Logik und Kamillentee-Jazz (Swagger vergleicht Touch of Noise etwas vollmundig aber nicht grundlos mit den perkussiven Werken Midori Takadas, das Mkwaju Ensemble am ehesten eine Referenz) als faustdicke Überraschung aus der Ramschecke zurück ins Tageslicht getreten ist.
Kristoffer CornilsMit der Neuauflage von »Ihunke« brachte Pingipung die Rede wieder auf die Ainu-Künstlerin Umeko Ando und ihren den aufreibenden Mix aus ihrem Spiel der Mukkuri, idiosynkratischen Gesang, komplexen Grooves und dubbigem Sound-Design. »Upopo Sanke« erschien kurz vor Andos Tod vor gut zwei Jahrzehnten, und verzeichnet neben Oki Kano an der Tonkori und dem Chor Marewrew noch andere Musiker:innen in seinen Credits. Es ist das Destillat der gemeinsamen Arbeit einer stetig schrumpfenden ethnischen Gemeinschaft, deren Sprache und Traditionen in zeitgenössischer Form dokumentiert wurde. Sie vereinen Vergangenheit, Zeitgeist und Perspektiven in sich.
Kristoffer Cornils Zur ReviewSasu Ripatti hat »Whistleblower« unter seinem Pseudonym Vladislav Delay 2007 auf seinem eigenen Label Huume auf CD veröffentlicht. Nun hat Keplar sie erstmals auf Vinyl aufgelegt. Und in dieser Version ist einiges anders. Damit meine ich nicht nur das Artwork, sondern auch die Tracks selbst. Ripatti hat sich die Originalmusik noch einmal zur Brust genommen und so finden sich auf dieser Neuauflage bei mehr als der Hälfte der Tracks neue Mixe. Das macht die Musik schärfer, kantiger, roher. »Whistleblower« markierte ohnehin schon einen Wendepunkt in Vladislav Delays Werk. Es ist die letzte Platte, auf der er hauptsächlich analoges Equipment verwendet. Es ist die letzte Platte, die er in Berlin aufnimmt. Auch musikalisch herrscht Aufbruchstimmung, die Enden liegen lose auf dem Boden. Rhythmisch schleicht er sich davon, nicht ohne Spuren zu hinterlassen.
Sebastian Hinz Zur Review