David Vangel – Pan-Canadian Crunk

10.06.2011
Foto:Bradley J Dean
Mit __Breadth Control__ lässt David Vangel aufhorchen. Der kanadische Soundtüftler mit griechisch-mazedonischen Wurzeln wurde sozialisiert mit HipHop, betritt aber mit seinen eigener Musik die Pfade der elektronischen Musik.

Klischeedenken: Kanada ist gleich Ahorn, Eishockey, Biber und Holzfäller. Nur die wenigsten verbinden das Land zwischen der Arktis und den USA auch mit Musik. Neben Koryphäen wie Factor, Kid Koala oder Buck 65 hält aber auch ein, in hiesigen Gefilden noch eher Unbekannter die Fahne der Kreativität hoch: David Vangel. Ehemals bekannt als Vangel: »…sichtlich keine große Veränderung zum Alten, aber es zielt auf einen offeneren und freshen musikalischen Neuanfang ab.« Der auf dem Berliner Label Equinox Records beheimatete Soundtüftler mit griechisch-mazedonischen Wurzeln wuchs ziemlich urban in Toronto auf. »Hier zu wohnen hat mit Sicherheit einen HipHop-Head aus mir gemacht, und mir die Augen geöffnet hinsichtlich der Vielfalt an Künstlern, die alle unterschiedlichen Kram machen, aber sich trotzdem respektieren und alles unter dem gleichen Namen kreieren.« Seine HipHop-Wurzeln hört man auf dem neuesten Werk, Breadth Control heraus, nichts desto trotz kann Vangel aber auch anders: »Das Wort †ºElectronic†¹ scheint alles an Programmiertem zu umfassen, ich denke das trifft wohl am ehesten zu. Dazwischen befinden sich aber auch Jazz- und Klassik-Einflüsse. Dennoch bin ich absolut †ºHipHop†¹ also kann man es wohl †ºPan-Canadian Crunk†¹ nennen«, erklärt er scherzhaft im Interview.

Die Richtung ist klar
Angefangen ganze Lieder zu produzieren hat David Vangel circa 1999, angestachelt von seinem sozialen Umfeld. »Ich hatte das Glück, dass meine engsten Freunde Musik lieben oder selber machen und das alles in unterschiedlichen Genres.« Und obwohl Vangels Liveauftritte auf Loops und einem Mix aus Soft- und Hardware basieren, ist er doch eher old-fashioned und fühlt sich geehrt zum Club der »generationenübergreifenden Clique von Musikern« zu gehören, »welche Musik auf diesen seltsamen schwarzen Scheiben veröffentlichen«. Dem Husarenstück Breadth Control kann man es auch wirklich zutrauen in die Geschichte einzugehen. Er selbst beschreibt seinen Longplayer wie folgt: »Breadth Control soll einigermaßen melodisch-gefühlsgeladen, aber trotzdem ein schlagzeug-basiertes Album sein. Es ist eine Mischung aus Sampling und eingespielten Instrumenten, welche Elemente aus HipHop, Jazz, Indie Rock, Electronic, Psychedelic und Welt-Musik enthält.« Man darf also gespannt sein, was in Zukunft aus dem hohen Norden über den großen Teich noch zu uns rüberschwappt. Nach eigenen Aussagen wird es in Richtung »cool« gehen.