aNYthing Clothing – Identifikation mit einer guten Sachen

25.10.2012
Foto:© aNYthing
Zwischen den Klamotten ihres Modelabels und ihnen selbst passt nicht viel dazwischen. Die Kleidung, das sind Kiernan Costello und Aaron Bondaroff. Diese Authentizität, diese Unmittelbare der Designs, das ist es, für was das Label steht.

Sich selbst treu bleiben als ausgegebenes Ziel, dazu ein einfaches Design, näher an dem urbanen Gefühl als viele andere Klamotten, die für sich das Wort »StreetWear« beanspruchen – das ist das Modelabel aNYthing. »Die Shirts sehen aus, wie sie aussehen, weil sie dafür stehen, wer wir sind«, sagt Kiernen Costello. Vor zehn Jahren hat er zusammen mit Aaron Bondaroff aNYthing endgültig und ernsthaft angestoßen. Bondaroff hatte bereits zuvor ein paar Shirts bedruckt, allerdings mehr aus Spaß, während Kiernen als Künstler und Maler in seinem Studio lebte. »Der Grund in das Label einzusteigen, war die Gründung meiner Familie. Ich stiftete Aaron an, die Marke zu starten, die Sache echt und ganzzeitig werden zu lassen.« Mittlerweile arbeiten bis zu acht Leute für aNYthing in New York City. Kiernen ist heute Besitzer des Labels, während Bondaroff den Posten des Creative Directors innehat, allerdings nicht in die Öffentlichkeit treten mag. »Das Label steht dafür, eine kreative Plattform zu sein. Eine Idee war, allen kreativen Leuten, die wir kennen, eine Stimme durch Kollaborationen und Projekte zu geben – ohne einen Filter zwischen ihnen und uns«, sagt Costello. »Die Klamotten sind ein Ausdruck dieser Haltung. Die Designs sind einfach Sachen, die wir selbst gerne tragen. Mehr steckt da nicht hinter.«

Gerade in den Caps zeigt sich dieses schlichte, reduzierte Design, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Die meisten der Stücke tragen nur eine Farbe, während darüber der Schriftzug aNYthing prangt. »Es ist der perfekte Name für uns. Wir sind ein Ding aus New York, dort geboren und aufgewachsen. Und in unserer Welt, unserer Community geht alles«, so Costello. Bei ein paar Shirts liegt ein Pik-Ass auf der Brusttasche. Als Farben stehen Schwarz, Weiß und Grau zur Auswahl. Bestes Zeug also, um es als Basics unterm

»Es geht um New York, aber auch um das Gefühl, dass alles zu packen und realisierbar ist. Das ist weniger der amerikanische Traum, als der Wunsch nach Identifikation mit einer guten Sache.«

Kiernan Costello
Hoodie zu tragen. Doch daneben gibt es noch eine Reihe an Stickern, einen Sampler und Vinyl von aNYthing. »Ich denke, dass die Besonderheit des Label seine Verbindung zur kreativen Community ist; die kreativen Inhalte, die wir produzieren in Form von Zines, Musik oder Shirts in Zusammenarbeit mit Künstlern.« Dieser Ansatz soll auch das Wortspiel im Namen zeigen – es geht um New York, aber auch um das Gefühl, dass alles zu packen und realisierbar ist. Das ist weniger der amerikanische Traum, als der Wunsch nach Identifikation mit einer guten Sache. Und obwohl die Arbeiten des Labels mittlerweile auf der ganzen Welt zu haben sind, heben die Jungs von aNYthing nicht ab. »Viele Berühmtheiten tragen Sachen von uns, aber das ist nicht wichtig für uns. Es ist erfüllender zu sehen, dass sie sehr junge oder alte Leute tragen – jemand, der vielleicht nicht so ›hip‹ ist, aber bei dem man sehen kann, dass ihm das gefällt, was er trägt und dass er sich damit identifiziert.«

Tiefstapelei verbirgt sich dahinter nicht, denn Kiernen Costello betont es ehrlich und authentisch. Diese Verbundenheit zu New York und der Straße ist bei aNYthing kein Verkaufsargument, sondern die Philosophie, die das Label erst möglich macht. »Ich denke, es ist unser größter Erfolg, dass wir bei unserer Vision nie einen Kompromiss eingegangen sind.« Mit diesem Ansatz haben die Jungs nur Sachen produziert, an die sie selbst geglaubt haben. »Wir hoffen, dass die Leute einfach mögen, was wir machen, aber unser Anspruch bleibt, zu kreieren, was wir mögen und für das wir einstehen«, sagt Costello und ergänzt: »Ich denke, das ist es, was die Leute an aNYthing anzieht. Du kannst es nicht imitieren.« Das Label sticht genau durch seine Unaufgeregtheit aus der Masse an Marken heraus, die in allen Ecken der Welt entstehen. Es geht nicht um Trends oder Moden, sondern tatsächlich nur darum, cooles Zeug zu machen. Manchmal reicht das einfach. Es ist eben ein New York-Ding. Und das ist überall auf der Welt verständlich. »Die Leute sollten die Shirts kaufen, weil sie ihnen gefallen.« Letztendlich geht es doch genau darum, oder?