Sich möglichst wenig Grenzen setzen, stets den Fortschritt suchen – und sich trotzdem bei der Hörerschaft etablieren. Nicht vielen Labels gelingt das, das Berliner Label Project: Mooncircle gehört zu denen, die es geschafft haben. Seit 15 Jahren veröffentlicht man Musik an der Schwelle zwischen HipHop und Elektronik und zwischen Erde und Kosmos. Sky is the limit, der Mond das Ziel: so hat P:M trotz aller Grenzenlosigkeit eine kohärentes Klangbild und vor allem auch eine Label-Ästhetik gefunden.
Über 150 Künstler haben bislang auf Project: Mooncircle veröffentlicht. Immer wieder hat man dabei neue Talente entdeckt, und zwar oft auch abseits der ohnehin brodelnden Szenen im UK oder in und um Los Angeles. In Russland oder Neuseeland beispielsweise.
Musiker wie Robot Koch Sweatson Klank fLAKO Submerse oder Soosh gehören zum Roster des Labels und haben sich längst zu Szenegrößen etabliert.
Viel ist also passiert seit Gordon Gieseking 2002 Project: Mooncircle gründete. Und viel ist immer noch los. Deshalb haben wir Gordon und seine rechte Hand Malte Tarnow gebeten uns mal einen kleinen Überblick zu verschaffen: was sind also die 16 Platten, anhand derer man 15 Jahre Labelgeschichte skizzieren kann?
Malte Tarnow: Georgy ist eine sehr interessanter Mensch mit einer spannenden Geschichte. Ganz zurückhaltend und schüchtern, wenn man ihn persönlich trifft, ist seine Musik und vor allem seine Live-Shows das komplette Gegenteil und er geht vollkommen aus sich heraus und man merkt ihm bei jedem neuen Song oder Auftritt an, wie er vollkommen in seiner Musik aufgeht.
Malte Tarnow: Ich weiß noch, wie ich zu Gordon meinte »Lass uns mal heute ins Monarch, wird bestimmt ganz gut« und wir dann ein unglaubliches Live-Set vom damals vollkommen unbekannten KRTS zu hören bekamen. Wir waren so umgehauen, dass wir ihn direkt ansprechen mussten. Die Geschichte, wie wir ihn im Treppenflur angesprochen haben und er nicht gleich wusste, ob wir in dem Moment Freunde oder Feinde sind, ist mittlerweile bekannt. Kurz darauf schickte er uns eine Demo mit unglaublich gefühlvollen Tracks und wir waren hin und weg.
Malte Tarnow: Ich weiß nicht, ob Sam mit diesem Album seinen Sound schon vollendet hat, aber er hat ihn auf jeden Fall perfektioniert. Unglaublich dicht und vielschichtig und er hat Produktionsskills, die seinesgleichen suchen. Ich bin gespannt, was er in Zukunft noch für Sounds und Arrangements austüftelt.