Am Anfang war der Ton – zumindest ist der Ton an sich Ausgangspunkt von »Resonant Bodies« von Suso Sáiz. Dem spanischen Ambient-Musiker geht es genauer gesagt um die Resonanz von Tönen – die Kommunikation zwischen ihnen als Sinnbild menschlicher Kommunikation. In der zweijährigen Produktion seines siebten Albums ordnete er einzelne Töne Stück für Stück so an, dass ihre Schwingungen neue Klangelemente hervorbrachten, die wiederum neue Klänge ins Schwingen brachten und so weiter. Die einzelnen Klangpartikel erzeugten ein Netz aus Kommunikation, in welchen die Klangobjekte eine Art Symphonie der Resonanz anstießen. Die Tracks des Konzeptalbums beginnen meist sehr ruhig mit einem flächigen Ton, der sich durch die Ansammlung weiterer Schichten zu einem dichten, aber dennoch sanften Klangschwall auftürmt. Bei »Tarde de Agosto« ist der Ausgangston das Summen und Rumoren einer Spätsommernacht in der Natur. Bei »Looking You In Silence« brechen sich Klangwellen gegenseitig. Dabei prägen nebelig-schwerelose Pads das Album, bei dem Field Recordings oder Perkussionen nur gelegentlich aufblitzen. Es bleibt eine Art sich selbst schwingendes Orchester dunstiger Klänge, die sich gegenseitig aufschaukeln, ableiten oder übertünchen. Mit genügend Zeit zur Hand schaffen es die 18 Tracks diesiger Klangschwaden eine Art mediative Trance zu erzeugen, die einen erst einmal von Kommunikation mit anderen abkommen lässt.
Resonant Bodies