Zwei Perfektionisten stemmen ein Konzeptalbum für den Club. In mühsamer Handarbeit. Die Berliner Produzenten Max Graef und Glenn Astro – beide sind auch am Label Money $ex Records beteiligt – lieben alte Schallplatten unterschiedlichster Herkunft. Dieser Eindruck wird beim Hören von »The Yard Work Simulator«, ihrem gemeinsamen Album-Einstand, durchaus bestätigt. Nimmt man etwa den Funk eines Tracks wie »Flat Peter«, fällt es sogar ziemlich schwer zu glauben, dass dessen Komponenten nicht einfach aus ihrer Plattensammlung zusammengesamplet sind. Doch Max Graef und Glenn Astro geben an, die meisten Klänge und Instrumente für ihr Album selbst aufgenommen zu haben. Auch die Ideen für die einzelnen Nummern waren zuerst da und wurden anschließend von dem Duo eigens in Musik übersetzt. Was das Ergebnis nur noch erfreulicher macht. Denn der auf grundsolide Zutaten wie House, Funk und Hip Hop zurückgreifende Ansatz der beiden versteht sich nie als nostalgisch-magischer Wiederbelebungsversuch alter Zeiten. Vielmehr verwandeln sie ihre Vorlieben in liebevoll verrumpelte Grooves, die so gerade noch als Grundlage für günstige Bewegungsmuster auf der Tanzfläche dienen. Wobei dieses »gerade noch« womöglich der entscheidende Aspekt ihrer Musik ist: Die Unschärfen, Kanten und Fallstricke sorgen umso stärker für entgrenzte Euphorie. Freiheit in der Verwirrung, wenn man so will.
The Yard Work Simulator