Review Jazz

Ahmed Malek

Musique Original De Films

Habibi Funk • 2016

Mit der Neuauflage von Ahmed Maleks beinahe verschollener Compilation »Musique Originale De Films« aus dem Jahr 1978, huldigt Habibi Funk erneut der vitalen Musikkultur Nordafrikas. Ahmed Malek gilt als Maghrebs Antwort auf die klangmalende Zunft der Komponisten um Ennio Morricone, Nino Rota oder Piero Umiliani. Es heißt, er sei einer der wichtigsten Pioniere der algerischen Filmmusik. Seine cineastische Eigenart, psychedelisch groovenden Jazz-Funk in schwummrig-düstere Mischarten aufgehen zu lassen, brachte ihm diverse kulturpolitische Auszeichnungen und darüber hinaus einen festen Platz als Dirigent im algerischen Rundfunkorchester ein. Die ursprünglich vom Kultusministerium Algerien vertriebene Zusammenstellung der Stücke des Pianisten und Flötisten, versammelt ausgewählte Auszüge aus den Kultfilmen »Omar Gatlato«, »L’Inspecteur Tahar« und »Les Déracinés«. Zwischen lauen Lounge-Nummern und Spaghetti-Western-Hymnen, kommt Ahmed Maleks Vielseitigkeit deshalb so gut zur Geltung, weil die Reihenfolge der Stücke nicht nur in eine stringentere Reihenfolge gesetzt wird, sondern durch Anreicherung mit vier bisher unveröffentlichten, exklusiven Arbeiten einer Narrative zu folgen scheint, die de facto nicht existiert. Inmitten arabischer Folklore und balearischem Feelgood, funktionieren die rein instrumentalen Soundtracks überraschend gut, auch ohne die Bewegtbilder zu kennen. Die Platte beschließt sich mit einer alternativen Variante des Einstiegs und vollführt einen angenehmen, in sich geschlossenen Kreis. Auch, weil Ahmed Maleks Fertigkeiten in Disco-Reggae und früher elektronischer Musik hierbei ausgeklammert sind.