Albert Green aka Groeni verbindet Singer-Songwriting mit gebrochenem Downbeat. Er fügt Beat-Zellkörper im Herzrhythmus der Zeit mit eigenen, hallenden Vocals zu einem sinnlichen Korpus zusammen, den er durch atmosphärische Elektrizität zum Leben erweckt. Seine kreative Schöpfung sucht derzeit seinesgleichen im Land der langen weißen Wolke: Post-Dubstep-Elemente á la James Blake mit jungligen Grooves. Der neuseeländische Hauptstädter erschafft auf »Hewn« ungekünstelte, urwüchsige Sound-Landschaften. Immer wiederkehrende sanfte Gitarren-Akkorde in Moll und weite Synthflächen sorgen für eine erdige Stimmung. »The Oak« ist wegen seiner treibenden Percussions der Track, den man am ehesten im Club erwarten würde. Im Gegensatz dazu wirken »Fold« und »Pardons« melancholischer und verträumter. In seiner Rolle eines Zwischenspiels hebt sich der dritte Song »Spine & Wick« von den restlichen vieren ab. Abschließend setzt Groeni in »Fray« nach dem letzten Drop mit einem pushenden Part zum Grand Finale an. Vom kostenlosen Bandcamp Release zur ersten Vinyl-Veröffentlichung auf keinem geringeren Label als Project Mooncircle/Finest Ego ist es eine beachtliche Entwicklung. Aber sein Sound ist nicht nur räumlich um die halbe Erdkugel gegangen. »Hewn« hat deutlich mehr Druck und folgt einer eigenständigeren Linie als seine selbstbetitelte EP im Jahr 2012. Eindeutig die richtige Richtung und mehr davon bitte!
Hewn EP