Review Rock

Foxygen

…And Star Power

Jagjaguwar • 2014

Obwohl der Titel nach einer Fortsetzung des letzten Albums »We Are The 21st Century Embassadors Of Love And Magic« klingt, knüpft der Inhalt von »…and Star Power« eher an noch frühere Werke wie »Take The Kids Off Broadway« an: skizzenhafter, psychedelischer und weniger Popsong-orientiert, voller abrupter Brüche wie großen Vorbildern der Hippie-Ära. Für das momentane Psychedelic-Revival bieten Foxygen hier aber leider kaum ausformulierte Songideen, oft in Lo-fi-Ausführung. Als ob man sich im Studio nicht einigen konnte und schließlich einfach alles gemacht und – schlimmer – auch verwendet hätte: Velvet-Underground-Monotonie trifft auf Westcoast-Pop, exotische Instrumente müssen vorkommen, dazwischen versucht jemand zu singen wie Leonard Cohen und wenn gar nichts hilft, dann gibt es immer noch den gepflegten Freakout-Jam. Mit all der Kraftmeierei von 24 Songs, über 82 Minuten Spielzeit und einer vierteiligen Star-Power-Suite hat sich die Band letztlich spektakulär am Konzept des Doppelalbums verhoben. Vielleicht schlummert hier irgendwo ein knackiges halbstündiges Werk, das tatsächlich zu überzeugen wüsste. Aber dafür müssten auch die besseren Songs noch einmal vernünftig aufgenommen werden – unter Krach und Chaos verstecken sich nämlich einige Texthänger, verstimmte Instrumente und unsaubere Rhythmen. Letztlich bleibt es bei halbgarem Stückwerk, das schlicht nach einer überforderten Band klingt. Das ist so enttäuschend wie schade.