Der Berliner Beatmacher Torky Tork hat mit »PR-110« ein Instrumental-Album der besonderen Art veröffentlicht. Ein solch klares und stringentes Konzept findet man nämlich selten bei reinen Instrumental-LPs. Wie der Titel schon andeutet, basieren die Samples auf der DDR-Krimireihe »Polizeiruf 110«. Das sorgt dafür, dass die Beats klingen, als wären sie für ein Hörspiel gemacht worden. Neben typischen Radiokrimi-Klängen, die eine brenzlige, bedrohliche Atmosphäre schaffen, findet man viele Schnipsel von Dialogen aus dem »Polizeiruf 110«. Dabei ist jeder Track nach einer bestimmten Folge benannt und lässt sich als Hommage an jene verstehen. Dieses Konzept sorgt für einen roten Faden und gibt den traditionellen Boom Bap-Beats einen neuen Twist. Jeder einzelne Track erzählt eine kleine Geschichte für sich. Leider beziehen sich die einzelnen Anspielpunkte inhaltlich nicht aufeinander, sodass sich kein großes Ganzes ergibt. Die Beats gehören im Kontext des Albums zwar zueinander, stehen aufgrund ihrer Zuordnung zu einer Folge aus einer Zeitspanne von 16 Jahren allerdings für sich alleine. Zusammen laden sie dazu ein, sich in eine Welt voller krummer Geschäfte und spannender Fälle zu entführen zu lassen.
PR 110