Käme das Duo nicht selbst aus Südafrika, John Wizards müssten sich wohl den so oft vorgebrachten Vorwurf der Ausschlachtung afrikanischer Musiktraditionen und des Aufspringens auf irgendwelche Bassmusik-Hypes bezichtigen lassen, so wie es bereits mit Acts wie Diplo oder Schlachthofbronx geschehen ist. Zu sehr klingen die »Zauberer« manchmal, als ob Hudson Mohawke jetzt Kuduro produzieren würde oder nach einer weniger mainstreamigen Version von The Very Best – aber noch nach so viel mehr! Der wilde Stilmix und die unglaubliche Genrevielfalt überfordert anfangs, denn hier finden sich Indierock und Reggae-Vibes, galoppierende Bassdrums neben unvermeidlichen Autotune-Orgien, einfühlsamer Gesang zu billigen Quietsch-Synthies, Popsongs neben abstrakten HipHop-Beats und zum Abschluss gar eine einfühlsame Ballade. Oftmals werden diese grundverschiedenen Einflüsse in nur einen Track gepackt, vieles passiert gleichzeitig, Stimmungen werden auf den Kopf gestellt, Spannungen erst aufgebaut, dann kurzerhand ausgebremst. Die oft skizzenhaften Tracks lassen eine typische Struktur vermissen, enden unvermittelt oder nehmen doch nochmal Fahrtauf, wenn man glaubt, den Fade-Out zu erahnen. Der hyperaktive Sound von Produzent John Withers und Sänger Emmanuel Nzaramba ist dabei kreativ, rastlos und umfasst eben nicht nur afrikanische Einflüsse, sondern umarmt den ganzen Musikglobus. Ein teilweise anstrengendes, aber umso lohnenderes Vergnügen.
Traxman
Da Mind of Traxman Vol.3
Planet µ