Rekrutiert sie alle: Die Wocka Flockas, die Chief Keefs, 8Ball & MJG; dann sperrt sie in einen Käfig und beschallt sie mit TNGHT. Energieproblem gelöst! Würde man die Beats von Hudson Mohawke und Lunice mit dem Gebrüll von ein paar wild gewordenen Trap-Rappern paaren, sollte das reichen, um den ganz Georgia mit Strom zu versorgen. Aber auch ohne »Wocka, Wocka, Wocka, Paow, Paow, Paow« ist das eine Dauerexplosion; Krieg der Sterne in Lowridern. Oder der Soundtrack zu einem Matrixfilm, in dem Lil Jon Agent Smith spielt und gemeinsam mit den Eastside Boys Neo den Ledermantel auszieht. Fünf Tracks und es stampft, pfeift und wummert ohne Pause. Trance und 8-Bit trifft auf Traprap-Instrumentals und den Sound den eine Büffelherde auf Partydrogen macht. Mal sind die Drums blechern, mal stumpf, aber immer so, dass massenweise Boxen ihren Meister finden werden. Dazu die epileptischen HudMo-Signatur-Synths und: Game over. »TNGHT« sprengt das Testosteron-Messstäbchen; man muss hierzu einfach etwas kaputt machen. Dazu Alkohol aus einem Benzinkanister saufen und im Gorillatanz über die gut gefegten Gehwege der Stadt hüpfen. Wenn die EP nach gut 16 Minuten endet steht man peinlich berührt im Stadtbrunnen und hat kein Hemd mehr an. Das macht aber nichts – eine gute Viertelstunde zu dieser EP auszuarten ist erstrebenswert.
TNGHT