Review

Tiny Ruins

Some Were Meant For The Sea

Own Records • 2012

Reissue des Jahres 2023

Eigentlich bereits im Juni letzten Jahres veröffentlicht, erscheint das Debütalbum von Hollie Fullbrook nun auch hierzulande. Und es ist eine kleine Entdeckung einer noch jungen, aber schon sehr reif klingenden Songwriter-Hoffnung. Geboren in Bristol und aufgewachsen in Neuseeland, schrieb Fullbrook alle Songs innerhalb eines Jahres in Italien und Spanien; seitdem tourte sie mit Fleet Foxes, Beach House, Joanna Newson und anderen. So umtriebig ihr Lebensstil auch sein mag, den Liedern hört man diese Ruhelosigkeit ganz und gar nicht an. Vollkommen geerdet und in sich ruhend werden hier kleine, detailliert beobachtete Geschichten vorgetragen, als säße ihre Erzählerin direkt neben dem Hörer. Meist braucht Tiny Ruins dafür nicht mehr als ihre Akustikgitarre und ihre Stimme. Nur selten wird das reduzierte, intime Klangbild behutsam durch Piano, Streicher oder sachte Percussions erweitert. Unaufgeregt und ganz bei sich haben die Songs beinahe etwas Klassisches. Die Wärme der traditionellen Arrangements lassen nur zu gern vergessen, dass »Some Were Meant For The Sea« nicht gerade innovativ ist. »Retro« kann man das Album aber auch nicht nennen, zeugt es doch von der stets aktuellen Suche nach zeitlos schönen Melodien verwoben in Erzählungen über Katzen, Priester und – was sonst? – die Liebe.

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