Nach diesem Album geht man am besten erstmal zum nächsten Wasserhahn und spritzt sich ordentlich Wasser ins Gesicht. Klarkommen muss man nach diesem Erlebnis. Auf zwölf Tracks passiert hier soviel Abgespactes, Verschrobenes und die ständigen Tempowechsel lassen einen ganz schwindlig zurück. Ja, Slugabed brutzelt mit seinem Debütalbum für Ninja Tune ganz schön einen ab. Er selbst kann sich kaum erklären, was er da geschaffen hat: »It‘s to do with deep feelings about mostly inexpressible things«. Ich vermute, er versucht mit »Time Team« herauszufinden, wie sich Star Wars anhören würde, wenn anstatt Klone Nyan Katzen gegeneinander kämpfen würden. Jede Drum zieht ein glitzernden Schweif hinter sich her, nach jedem Bassschlag zirpt ein Lasersound los. Dazu singen Elfen mit den Chipmunks im Chor; ach, man bräuchte eine Comic-Lautschrift um die diversen Sounds zu beschreiben. Das Ergebnis jedenfalls ist bassgewaltiger Cyberfunk, mit HipHop-, Rave- und 8-Bit-Verweisen. Stellenweise ist das doch sehr überladen. Im Gesamten aber gelingt es Slugabed den Irrwitz durch harmonische Passagen einigermaßen auszugleichen. So fühlt man sich nach »Time Team« zwar wuselig und neben der Kappe, denkt an Sternenkriege, Einhörner und Club-Raves, aber vor allem ist man doch fasziniert ob dieses innovativen und kristallklaren Sounds.
Time Team