Review Hip-Hop

Ghostpoet

Peanut Butter Blues & Melancholy Jam

Brownswood • 2011

Da sind sie also, die interessanten Geschichte, die ich mir von Ghostpoet bereits nach dem hervorragenden Vorgeschmack der EP The Sound of Strangers – ebenfalls auf Brownswood –versprochen hatte. Und gleich vorweg: Auch auf voller Länge kann der ehemalige Grime-MC in gewohnt unaufgeregter, nüchtern groovender und leicht nuschelnder Weise vollstens überzeugen. Die meist düsteren Dub-Beats ergänzen das breit schwingende Stimmorgan des Wahl-Londoners perfekt. Textlich ist das hier eh mehr als überzeugend und ganz weit vom oftmals üblichen Nonsense der Branche entfernt. Nicht umsonst zählt Mike Skinner ihn zu seinen Lieblingen. Nicht umsonst schlendert Ghostpoet im Video zu Survive It unaufgeregt mit Kaffeetasse bestückt und in Schlafanzug und Bademantel gehüllt durch die Londoner Nacht. Der Mann hat einfach Klasse, basta. Sein Album hat einfach Klasse, basta. Peanut Butter Blues & Melancholy Jam ist ein Debüt geworden, das schon viel mehr ist als das. Ein fieses Album im positivsten Sinne, das sich arglistig an sein potentielles Opfer anschleicht, um es dann hinterrücks einzusacken. Ein Album wie eine seltene Erde; nur noch schwer zu bekommen.