Straighter Peak-Time-Techno ist von Noorden sowieso nicht zu erwarten, Panta Rex‘ zweite Veröffentlichung »Lefty« aber kommt dem wohl am nächsten. Der EP-Name allerdings ist ein programmatischer: Dem Dancefloor nähert sich der anonyme Kölner Produzent von dessen Außenrand. Der Titeltrack kombiniert eine bouncend-tapsende Kick mit einem Breitwandpathos, das zwischen Euphorie und Melancholie vermittelt – so eine Die-Nacht-ist-zuende-was-nun-Hymne, wie sie gekonnt sein muss und hier nahezu in Perfektion auf gut acht Minuten ausgebreitet wird. Dagegen wirkt »Swerve« mit seinem bockigen, akzentuierten Minimal-Techno-Groove wie ein unwirscher Rausschmeißer, der sich letztlich aber zu unentschlossen gibt. Der Auftakt von »Dizz« allerdings lässt jedoch schon wieder an Clicks’n’Cuts-Zeiten denken, an die pure Lust am Sound und seiner Gestaltung. Auf einem forschen Electro-Beat zappeln und rattern die Soundereignisse, bis eine spielerische Synthie-Line dem Stück schließlich einen fast jazzigen Drive verpasst. Ein würdiger Abschluss für eine EP, die Techno auf entspannte Art und Weise ein bisschen der anderswo mangelnden emotionalen Komplexität einhaucht.
Lefty