Über The Zenmenn ist nicht sonderlich viel bekannt. Das ist bei diesem Bandnamen, der musikalisch so ziemlich alles über die Formation verrät, aber auch nicht weiter nötig. Ihr Debütalbum »Enter The Zenmenn« – geht das noch als Metallica-Referenz durch? – auf Music From Memory breitet auf etwa 40 Minuten demonstrativ die Yogamatte aus. Klänge (südöst)asiatischer Herkunft mischen sich mit dickschwadigem New-Age-Nebel, der aus einem Meer aus Räucherstäbchen in den Gehörgang wabert. Das geschieht in lockerer Jam-Atmosphäre. The Zenmenn driften ab vom geraden Weg, finden in ausladenden Schlangenlinien meist aber doch zum Ziel. So zu beobachten am schönen Opener »Magic Eye«. »I find, some of the feelings are uncertain/My face, there’s nothing to see behind this curtain«, säuselt Feature-Gast und Großstadt-Schmusebarde John Moods auf dem zweiten Track »Homage To A Friendship« melodramatisch. »How do we get it right tonight?«, wiederholt er schließlich Mantra-artig, und weiß damit die Herzschmerz-Sehnsüchte der nächsten Backpacking-Generation (wann auch immer diese ihrem Fjällraven die Welt wird zeigen können) vor musikalischer Strandkulisse auf den Punkt zu bringen. Die restlichen fünf Nummern halten The Zenmenn eher instrumental, was dem Album gut tut. Maximales Fernweh lässt sich schließlich auch durch die gute alte Steel Pan erzeugen. Oder durch sanftes Bongo-Gestupse wie auf »Bamboo Garden«. Spiritualität trifft auf musikalische Extravaganz, Prokrastination triumphiert über Arbeitswut. »Salad Bar« bietet an vorletzter Stelle nochmal Indie mit Weichspüler-Gitarre der Machart Mac DeMarcos, ehe der zehnminütige Closer »Topaz (The Days Of Our Lives)« mit Chören und Synthesizer-Trance »Enter The Zenmenn«, dieses schwüle Abflack-Epos, beendet.
Enter The Zenmenn