Mit großer Bestürzung haben wir in der Redaktion die Nachricht vom Tod von Adam »MCA« Yauch vernommen. Der New Yorker Musiker hatte vor 30 Jahren zusammen mit Michael »Mike D« Diamond und Adam »Ad Rock« Horovitz die Beastie Boys gegründet, die nach ersten Gehversuchen als Punkband zu einer der einflussreichsten Hip-Hop-Kombos überhaupt wurden. Adam Yauch und die Beastie Boys haben Hip-Hop dabei stets als eine undogmatische Ausdrucksform verstanden, mit der man sich kreativ, frei und auch ein bisschen versponnen zur Welt positionieren kann. Sie haben dabei Dinge zusammengebracht, die auf den ersten, unkritischen Blick nicht zusammengehörten: Reflektion und Oberfläche, Humor und Ernst, Schwarz und Weiß. Die Beastie Boys ließen uns wissen, dass sich das alles nicht ausschließt. Sie waren (und blieben) dabei die Jungs von nebenan. Sie waren wie wir. Das alles hat so manchem – auch mir – überhaupt erst einen Zugang zum Hip Hop ermöglicht. In den post mortem erschienen Würdigungen wurde oft dem besonderen Charakter von Adam Yauch gedacht, der sich in seinem Humor, in großer Offenheit und in vehementen sozialem Engagement zeigte. Der Kolumnist Sasha Frere-Jones hat in seinem Nachruf für den New Yorker dafür einige gute Sätze gefunden: »A man who could say he was sorry and not feel lessened by it; a man living within the principles of Buddhism and committed to broadening awareness of the political situation in Tibet; and a genuinely quiet person who had become more likely to make a joke at his own expense than anyone else’s. Yauch’s is one of the voices that can signify hip-hop within three syllables—rough, low, and strained. He got a lot done with that voice.« Die Musikwelt hat eine wichtige Stimme verloren. R.I.P.
Records Revisited: Beastie Boys – Ill Communication (1994)
Kolumne