Opal Tapes

Opal Tapes* ist ein 2012 von Stephen Bishop gegründetes, britisches Label aus Newcastle Upon Tyne. _»Seitdem ich 16 bin, habe ich schon immer Tapes oder CDRs mit Musik von mir und anderen veröffentlicht. Nicht, um Kohle zu verdienen. Sondern um den Leuten zu zeigen, was wir so machen.«_ Die Gründung von Opal Tapes fand aus demselben Gedanken heraus statt, Bishop spricht von seinem _»kreativen Hobby«_. Beeinflusst vom DIY-Gedanken der Hardcore- und Industrial-Szenen, in welchen er sich als Teenagers bewegte, organisiert er weiterhin alles selbst mit der Unterstützung seiner Freundin. Das geht nicht ohne Abstriche einher. _»Den Großteil meines Lebens verbringe ich mit so einer Art Datenbinging, verzweifelt auf der Suche danach, Neues zu hören und zu lernen. In letzter Zeit habe ich mich darüber etwas isoliert und verbringe viel Zeit mit Arbeit am Label und damit, kritisch zu hören. Ich würde gerne den Hunger wieder haben, den ich mit 20 noch hatte. Aber das passiert schon noch.«_

Zuerst interessierte sich Bishop, der selbst unter dem Namen Basic House veröffentlicht, für die Schnittstelle von Noise und Clubmusik. Der Nostalgie-Raver IVVVO beispielsweise begann hier seine Karriere, aber auch abstrakter ausgelegte Projekte wie Wanda Group oder Lumigraph sind hier vertreten. Was also ist die musikalische Richtschnur von Opal Tapes? _»Ich will von Sound begeistert sein«_, erklärt Bishop. _»Klang ist eine wahnsinnig interessante Energie, finde ich. Er trägt so viele Informationen und was mich daran fasziniert ist, wie ich diese Informationen verstehe und dem nachjagen kann, was ich nicht kapiere.«_ Das erklärt auch die stilistische Öffnung, die sich in nur wenigen Jahren vollzogen hat.

Mittlerweile mischt sich dank Xosar und Sciahri auch patente Entwürfe von Clubmusik in den Backkatalog, der sich um das Sublabel Black Opal erweitert hat. Der Unterschied zwischen Opal Tapes, vom Format – auf Black Opal erscheint vor allem Vinyl – abgesehen? _»Der wird zunehmend immer kleiner«_, lautet die lapidare Antwort darauf. Hauptsache, es ist interessant. Zumal Bishop sich im abgelegenen Newcastle Upon Tyne, welches er mittlerweile gegen seine Heimat Teesside eingetauscht hat, weiterhin zwar am wohlsten fühlt. _»Ich interessiere mich mehr für Bäume als für Clubs«_, heißt es trocken dazu. Aber das heißt keineswegs, dass der Hunger nach neuen Sounds gestillt ist. Wohl eher im Gegenteil.