Tropical Drums of Deutschland – Track by Track mit Jan Schulte

25.04.2017
Foto:Alexander Romey / © hhv.demag © hhv.demag
»Die rocken den Afrika-Style auch hart auf der Rückseite des Albums« oder »Rüdiger Oppermann war auf jeden Fall so ein esoterischer New Age-Harfenspieler«. Wir haben mit Jan Schulte seine neue Zusammenstellung besprochen – Track für Track.
Jan Schulte AKA Wolf Müller presents
Tropical Drums Of Deutschland
Music For Dreams • 2017 • ab 28.99€
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Deutschland, tropisch? Eher weniger. Gut, manchmal regnet es. So auch an dem Tag, an dem ich Jan Schulte aka Bufiman aka Wolf Müller in seinem Düsseldorfer Studio besuche, um mit ihm über seine neue Compilation zu sprechen: »Tropical Drums of Deutschland«.
Jan Schulte entspringt dem Umfeld des berühmten Düsseldorfer Club Salon des Amateurs. Inzwischen ist er ein international gefragter DJ. Sein Musik-Geschmack formt den anderer. Beim Boiler Room spielte er ein tribalistisches, Geräusch-basiertes DJ-Set unter seinem House-Alias (Bufiman), im Trommel-Musik Outfit (Wolf Müller) oder unter Edit-One-Time-Personas wie Diskoking Burnthart McKoolski oder Goofy Man: seine Platten stürmen die »highly recommended«-Sektionen der Kenner-Portale. Der Salon des Amateurs bleibt aber das Herz des Künstlers Jan Schulte, Düsseldorf das kreative Zentrum seines Schaffens.

Es ist ein trister Tag in der Nordrhein-Westfälischen Landeshauptstadt. Ein Tag, der einem ziemlich deutlich vor Augen führt, warum man mit Deutschland so ziemlich als letztes tropische Trommeln assoziiert. Die Unerwartbarkeit dieser Zusammenstellung ist nur eine ihrer Stärken. Wir haben uns dieses unwahrscheinliche Werk angehört – gemeinsam. Track für Track.

Aus: Om Buschmann – Total, High-Fine Music, 1988
Jan Schulte: Eine der musikalischen Ideen der Platte ist die Vermengung von geraden Rhythmen mit einer ganz bestimmten interessanten Klangfarbe. Hier ist der Rhythmus nun kaum zu finden, aber wie viele Instrumente und Objekte für Musik sorgen, darum geht es. Man hört schon nach wenigen Sekunden, dass diese Nummer mich auch für meine eigenen Sachen beeinflusst hat.

Wie genau?
Jan Schulte: Also dass es nicht um eine klassische Melodie geht, sondern Objekte und ihr Klang verwendet werden, um »so etwas wie eine Melodie« zu erzeugen. Wo der Sound vor der Musik als solcher steht. Kannst du ja mal auf die Liste hinten schauen, was alles zur Klangproduktion verwendet wurde.

Zwei Radkappen, eine Steeldrum, fünf Kochtöpfe aus Mutters Küche, zwei Congas, eine Klospülung … ich sehe schon.
Jan Schulte: Das Intro steht eigentlich auch für den Ansatz, den ich verfolgte, eben keine Club-Musik abzubilden. Es ging mir (vielleicht abgesehen von den beiden Edits am Ende) darum, eine Platte zu machen, die man auflegen kann und durchhören. Auch weil die Stücke teilweise auf Platten sind, die sonst auch fiesen Free-Jazz beheimaten. Das kannst du dann eher nicht einfach mal anmachen.

Die ist jetzt von 1988. Welches zeitliche Spektrum wird denn abgedeckt?
Jan Schulte: Ich glaube nur 80er – lass das mal bei den Nummer jeweils abchecken. Ich weiß es aber auch nicht, weil es nicht die Idee war, nur dieses Jahrzehnt abzudecken; hat sich aber einfach so ergeben. Den größten Anteil hat natürlich die Musik-»Szene« aus Deutschland und Österreich selbst.

Was sind denn die Gründe dafür?
Jan Schulte: Entweder sind hier Musiker, die aus der zweiten oder dritten Generation der ›Krautmusiker‹ kommen, oder welche die von Anfang an dabei waren und sich dann vom Progressiven eher Richtung Ethno und Esoterik bewegt haben.

Aus: Total Art Of Percussion – s/t, Rash, 1982
Jan Schulte: Das ist einer meiner frühesten Funde. Aufgenommen irgendwo in Hessen, aber auf dem Essener/Gelsenkirchener Rash-Label rausgekommen. Da versuche ich seit Jahren, etwas drüber rauszufinden. Man findetnur zu drei, vier Platten überhaupt was … Bei vielen der Stücke ist es ein Mysterium, wer die gemacht hat. Da kennst du keinen. Das waren Musikstudenten und Ähnliches. Musikalisch ist das hier zu großen Teilen ganz weit vorne. Aber von den hier beteiligten Musikern ist außer der Platte wenig übrig geblieben.
Das Stück »Wuhan Wuchang« verfolgt mich schon seit über zehn Jahren.

Wo hast du sie denn gefunden? Wie hast du sie gefunden?
Jan Schulte: Lange Zeit wusste ich bei den meisten Platten, wie und wo und warum. Ich kann dir aber keine coole Anekdote liefern. Irgendwann ist das vorbei, leider. Wahrscheinlich auf dem Trödel. Vielleicht habe ich sie auch meinen Kumpel Arne, der das ›Themes For Great Cities‹- Label macht, abgekauft. Der lacht dann, wenn er das hier liest.

Ich frag ja, weil mich interessiert wie du generell deine Platten findest.
Jan Schulte: Ich gehe in Plattenläden, schaue online nach Neuerscheinungen. Nach wie vor ist der Trödel das Beste zum Finden – wenn man auf private Händler trifft. Da passt aber auch nur Eine von 500. Das hat viel mit Glück und Fleiß zu tun. Es gab Zeiten, wo ich Partys früh verlassen habe um am nächsten Tag oder direkt nachts mit dem Fahrrad oder so auf den Trödel zu fahren. Da fährst du in der düsteren Nacht eine Stunde durch die Stadt um als Erster da zu sein.

Aus: Argile – Nimdirsi, Schneeball, 1983
Jan Schulte: Das ist von der Platte »Nimdirsi». Was auch immer das heißt. Wahrscheinlich ein doofes Wortspiel. Bei der Platte weiß man auch mehr. Schneeball Verlag, das ist von der Gruppe Embryo mitbetrieben worden. Spätkrautiger Verlag, alternativ, Prog-Rock, Ethno-angehaucht. Also perfekt.
Hier kommen wir auch zu einem zweiten wichtigen Aspekt der Platte: Lieder über den Dschungel, die Savanne, den Urwald, von Leuten, die wahrscheinlich nie da waren. Hier ist es schon als Tagtraum gelabelt. Das ist hier natürlich plakativ mit den Geräuschen. Das Schöne ist, dass die Platten dadurch ja nicht verlieren, sondern etwas ganz Eigenes entwickeln.

Würdest du das zuordnen können?
Jan Schulte: Man entwickelt das Gefühl, dass hier gelernte Musiker einen gewissen Drang zum Naiven entwickelt haben. Das ist alles mit großer Klasse gespielt – aber es bleibt in einer kindlichen Phase verhaftet. Wie ein gut gemaltes Kinderbuch.

Ich finde die bildliche Ebene sehr interessant, die du hier aufmachst. Siehst du da Verbindungen? Gerade in einer Stadt wie Düsseldorf ist man doch von außen immer versucht, so was rein zu lesen.

»Ein wichtiger Aspekt der Platte: Lieder über den Dschungel, die Savanne, den Urwald, von Leuten, die wahrscheinlich nie da waren.»

Jan Schulte
Jan Schulte: Erstmal ist es ja eine persönliche Sache. Ob du eher auf Musik oder auf Bilder reagierst. Ich mache da aber keinen großen Unterschied, also von vornherein nicht. Das sind beides Bereiche, die unter anderem, als Ziel haben, Emotionen auszulösen. Aber die Szenen sind hier sowieso vermengt – vielleicht ja wirklich mehr als in anderen Städten. Ich habe aber auch den Blick aus dem Salon des Amateurs hinaus. Der Salon ist damals aus der Akademie heraus entstanden. DJs und Künstler wie Tolouse Low Trax oder Lena Willikens kommen von der Akademie, und sind dann am DJ-Pult gelandet.

Ist das, was diesen Appeal ausmacht, der den Salon umgibt? Mittlerweile wird der ja international gefeiert.
Jan Schulte: Ich denke da war einfach auch viel im richtigen Moment am richtigen Ort. Nicht nur ich, sondern einige gute Leute, sind da irgendwann reingestolpert und waren geschockt, was da abläuft. Also positiv. Und von diesen Leuten sind dann auch einige hinters DJ-Pult gewechselt. Und nun zelebrieren wir da alle gemeinsam Musik, die in anderen Sphären stattfindet als an den meisten anderen vergleichbaren Orten.

Aus: Rüdiger Oppemann’s Harp Attack – Troubadix Rache (7“), Heupferd Musikverlag, 1990
Jan Schulte: Da steht als Label Wundertüte und Heupferd Musikverlag. Schon ein super Name. Rüdiger Oppermann war auf jeden Fall so ein esoterischer New Age-Harfenspieler. »An der Electric Harp, der Celtic Harp und der madagaskarischen Valia-Harp« – genial. Bei der weiß ich auch, woher ich die habe. Aus einem An- und Verkauf für 50 Cent.

Aber du sagst das so, als hättest du die schon vorher gekannt…
Jan Schulte: … nee, gar nicht. Ich habe die mitgenommen, weil da vom Namen, über Cover, einfach alles genau Eines gesagt hat: »Kauf mich!«

Machst du dir denn was aus dieser New-Age-Esoterik?
Jan Schulte: Die Esoterik suche ich da nicht, auch wenn es ganz klar ist, dass solche Platten vor diesem Hintergrund zu genießen sind. Mit Erleuchtung und Duftkerzen habe ich aber nichts mit am Hut. Auch ohne Yoga-Kurs kann man, wenn man die Augen zu macht, irgendwas erleben. Ich belächle da aber auch nichts oder tu das ab. Ein Andreas Vollenweider, der in den letzten Jahren glücklicherweise wiederentdeckt wurde, war schon immer ein grandioser Musiker. Man muss Background auch Background sein lassen. Mich interessiert nur, was in der Rille ist.

Aus: Argile – ! Weltmusik, Heupferd, 1986
Jan Schulte: Über Argile haben wir ja eben schon kurz geredet. Das muss man dann vielleicht nicht nochmal. Aber die »Kleine Rosa Wolke» musste drauf. Auch zur Entspannung.

Hattest du die Idee im Hinterkopf den beiden ersten Seiten Intros zu verpassen? Die sind ja eindeutig die ruhigsten Stücke.
Jan Schulte: Das hier ist eine Meditation zum Anfang der zweiten Seite, während das bei der A1 ja eher eine Ankündigung ist. Ich wollte aber schon, dass die alle Seiten für sich Sinn machen. Als Vinylhörer ist es mir wichtig, dass die Stücke, die mehr Listening sind, nicht vermischt werden mit dancy Kram.

Aus: Sanza – Sanza, Extraplatte, 1990
Jan Schulte: Das ist so ‘ne Platte, die bis vor einiger Zeit noch sehr einfach in Wien zu erhalten war. Nun ist die aber leider entdeckt worden und weniger gut zu bezahlen.
Das Label Extraplatte hat dieses starke Sägezahn-Logos. Mich fasziniert bei der Platte die Aufnahme. Die ist grandios. Man hat den Eindruck zwischen den Instrumenten zu sitzen – das begeistert mich immer wieder. Unglaublich wie glasklar da alles ist.

Was ist da der Hintergrund? Kennst du den?
Jan Schulte: Meines Wissens war das eine Gruppe von Österreichern, die sich an traditionelle Sounds heran trauten. Und den Afrika-Style auch hart auf der Rückseite des Albums rocken. Das ist vielleicht aus einem Trommelkreis entstanden. Man bedankt sich auch artig auf der Rückseite bei jenen, die Texte und Rhythmen vermittelt haben.

Diesmal trittst du im Übrigen ja weder als DJ noch als Produzent auf. Wie ist das eigentlich für dich als Kurator?
Jan Schulte: Ich lehne das gar nicht explizit ab (Promoter von Parties sind ja wirklich nichts Anderes als Kuratoren), doch sehe ich die Platte schon als DJ-Set. Ich habe die angeordnet, wie ich sie auch mal im Salon oder bei einem Festival hätte hintereinander spielen wollen. Dass die nicht gemixt sind, ist ja auch egal.

Kehrt denn der Selektah wieder zurück?
Jan Schulte: Man kann da was erkennen, das stimmt. Also dass wieder genauer drauf geschaut wird, was gespielt wird. Dadurch, dass da in den Musikmedien so viel Aufmerksamkeit vorhanden ist, ist das auch eben eine Chance wieder essentieller zu arbeiten. Das ist gut. So kommt es dann auch zu solchen Platten wie dieser.

Wie kam es denn überhaupt zur Platte?
Jan Schulte: Kenneth Bager, der Music For Dreams macht, die Legende aus Dänemark, hat mich einfach angefragt. Wir kannten uns auch schon vorher. Ich habe natürlich sofort »Ja« gesagt und mir erst danach Gedanken gemacht, was ich erzählen oder präsentieren kann, was noch nicht erzählt worden ist. Alles andere hätte mich nicht angemacht. So habe ich auch mehr meine kleinen Geheimnisse und Lieblinge Preis gegeben. Platten, die mir echt am Herzen hängen. Coolness und extremes Diggertum waren mir unwichtig.

Und der Name?
Jan Schulte: Das mit »Tropical Drums of Deutschland« fand ich einfach witzig, weil das auch nen coolen Klang hat. Und es lag mir einerseits nichts daran irgendwie Deutschland zu representen, andererseits war das eben die Lücke, die ich empfunden hatte bei den Re-Issues.

Aus: Om Buschmann – Total, High-Fine Music, 1988
Jan Schulte: Ich finde super, dass das Stück so beknackt anfängt. Da ist dann diese am Anfang schon besprochene Klospülung, die den Auftakt gibt. Und die kommen aus der Ecke, wo auch mein Homie und Kooperateur, Niklas Wandt, herkommt: Aus Leichlingen bei Leverkusen.

Aus: Bob Moses / Billy Martin ‎– Drumming Birds, ITM Records, 1987
Jan Schulte: Das ist jetzt eine Platte, die rausgekommen ist auf dem Wuppertaler Label ITM Records. Das ist bekannt dafür, dass Mitte/Ende der Achtziger da sehr viele sehr coole Platten rausgebracht wurden. Auf der Platte hier schlummern einige Hits. Vor allen Dingen, weil die auch richtig Club-tauglich sind.

Aus: Ralf Nowy – Colours, Palm Records,1986
Jan Schulte: Ralf Nowy war auch so ein umtriebiger Künstler. Die »Colours« war eine Werbevertonungsplatte, man spricht dann auch von Library Musik. Davon gibt’s auch noch drei weitere Platten. Die haben alle dasselbe Cover aber verschiedene Themen, wie Urlaub und so. Die ist ja genauso gemeint die Platte wie schon eben erwähnt: Ein exotisches Gefühl vermitteln. Mich faszinieren diese verrückt-gestimmten Synthie-Trommeln, die in dem Stück sind. Da hat man auch keine Ahnung, wie das gemacht ist. Und untermalt wird das von einer unglaublichen Geräuschwelt.

Bei Library Platten findet man ja auch immer die Stimmung, die beschrieben werden soll.
Jan Schulte: Ja, hier steht »Afrikanische Volksmusik mit viel Percussion«. Da weiß man ja schon, dass das »falsch« ist.

Was weiß man noch von Ralf Nowy?
Jan Schulte: Der hat so viel produziert und mitverantwortet, das kann man nicht aufzählen, glaub ich. Ganz interessant: Der war mit Tom Müller – und dem deutschen Superstar-Produzenten Horst Nußbaum aka Jack White – auch die legendären Methusalem.

Aus: Trimopen – Freiheit den Rhythmusknechten
Jan Schulte: Wie auch immer man das ausspricht, Trimopen, überzeugt hier ja schon der Albumtitel. Die haben das Equipment für die Platte damals gesponsort bekommen. Das steht dann auch hinten auf der Platte drauf. Den Groove, den die hier haben, hat so was leicht industrial-mäßiges. Das wollte ich dann auch nochmal abbilden. Und diese, ich nenne es mal, Anti-Melodie aus vermutlich metallischen Objekten.

Aus: Om Buschmann – Total, High-Fine Music, 1988
Jan Schulte: Hier haben wir nicht nur nochmal die Om Buschmann, die ich einfach grandios finde, wie man sich mittlerweile auch denken könnte, sondern hier nach kommt dann auch noch mein Edit. Ich liebe diese subtile, beknackte Komik – mit der Phantasiesprache. Da war mir wichtig den Vergleich der beiden rauszuarbeiten. Zu zeigen, wie weit die auseinanderlaufen. Ich fand das auch als Hörerfahrung für andere spannend, da man das ja meistens nicht hat im direkten Vergleich.

Ich frage mal kritisch nach, macht man ja so: Wie sehr wird denn eine Compilation auch beeinflusst durch Verträge und Lizenzen?
Jan Schulte: Interessant, dass du das fragst. Wir haben im Vorhinein auch noch für ein paar andere Stücke versucht die Lizenzierung durch zu bringen. Aber das ist dann auch nicht immer möglich. Das ist das härteste Stück Arbeit, was mir in diesem Falle glücklicherweise vom Label abgenommen wurde. Aber man bekommt natürlich nicht jedes Stück zur Verfügung gestellt. Das hatte sicherlich auch Einfluss auf die Platte, schmälert aber das Projekt kein bisschen. Unter Umständen hätte ich sonst auch noch ein, zwei weitere Stücke draufgehabt. Aber wir sind glücklicherweise nicht mehr in Zeiten von Bootleg-Compilations.

Jan Schulte: Dieser Zwischenpart hat mich damals total begeistert. Ich musste zwar extrem viel Arbeit in den Edit stecken, da ich den Groove anders haben wollte. Aus dem 7/8 Rhythmus musste ich dann händisch für jeden Takt den letzten Schlag doppeln, damit das auf 8/8 passt. Höchstpersönlich kann ich Musik am besten Genießen, wenn ich klassisch dazu mit dem Kopf nicken kann. Music For Dreams mochte meine Edits sowieso und wollte dann zwei Stück auf die Platte pressen. Fand ich eine gute Idee. Auch jetzt so hintereinander gehört, funktioniert das ja auch gut. Was ein Edit eigentlich bedeutet, was man da macht.

Jan Schulte: Zum Thema Tony Carey muss man direkt zwei Sachen sagen: Einmal hätte ich gerne einen Track auf der Platte gehabt, der nicht Edit ist. Da kamen dann Disco Halal und Moscoman dazwischen und haben die Platte ge-re-issuet, ist ja auch gut so. Da gab es dann keinen Grund mehr, außer der inneren Ordnung der Platte. Die war mir zwar wichtig, albern wär es trotzdem gewesen.

Was macht diese Nummer so wichtig für dich?
Jan Schulte: Diese Demo-Ästhetik macht das schon sehr rund. Deswegen bin ich auch froh, dass das nie zu Ende gemacht wurde. Diese Tiergeräusche, die alle aus dem Synthie kommen, sind ja total irre. Mit der Nummer (und auch dem Edit) kann man auf der Tanzfläche eine ganz eigene Stimmung verbreiten. Meistens schauen die Leute erstmal erstaunt und irgendwann sind die ganz tief drin. Das kann man über einige, oder alle, Nummern auf der Platte sagen. Für mich ist das der Unterschied zwischen »In der Disco irgendwelche bekannte Nummern spielen« und dem, was wir propagieren.