»Ich liebe die Idee des Eskapismus«, sagt Henrik Blomfelt. Überall, wo er in Europa zu Hause war, hat er sich neue Möglichkeiten für die Entwicklung seines Sounds erschlossen.
In der Schweiz entdeckte Blomfelt seine Liebe zur elektronischen Musik bei der Organisation von Veranstaltungen im Club Blok, der heute nicht mehr existiert. In Finnland entdeckte er bei Spaziergängen in der Natur seine atmosphärische und melancholische Seite. Das Schlagzeug in seinen Tracks ist von Burial inspiriert, deren Tracks er nach durchtanzten Clubnächten im Linienbus hörte. Es erinnert an den dreckigen, rauen Garagen- und Breakbeat-Sound, den er in London kennengelernt hat, wo er lebt und sich »von Gleichgesinnten umgeben fühlt«.
Sein Hang zum musikalischen Fluchtversuch hat ihn zu dem Track »A Vision« auf dem neuen Album inspiriert, eine Antwort auf ein Standbild aus dem Kultfilm »Paris, Texas«, in dem Travis auf einem beleuchteten Parkplatz steht: »Etwas an der Stimmung in dieser Szene hat mich sehr inspiriert und ich wollte es musikalisch einfangen, aber eher als eine Reflexion der Stimmung, die sie in mir ausgelöst hat«.
Die Realität neu denken
Diese cineastischen Motive passen zu Blomfelts Schaffen während seiner gesamten Karriere, insbesondere zu seiner Zusammenarbeit mit Gaspar Narby, dem er neue Ideen anvertraute, um seine eigene musikalische Praxis zu erforschen. Sie fließen auch in seine Arbeit mit dem audiovisuellen Kollektiv Resolution ein.
I'm Interested In Apathy
Die während seiner Studienzeit an der Goldsmith’s University in London gegründete Gruppe nutzt Raumklang und Elemente der Kunst, um Auftritte in Clubs in audiovisuelle Spektakel zu verwandeln, bei denen »zwei Welten auf symbiotische Weise miteinander verschmelzen können«. Sein Guest Mix setzt diesen Stil fort, denn Blomfelt ist ein Künstler, der neue Realitäten erschafft, die wir durch Musik erleben können.