Review R&B und Soul

Black Pumas

Chronicles Of A Diamond

ATO Records • 2023

Als Black Pumas vor vier Jahren mit ihrem selbstbetitelten Debüt auftauchten, war das große Soul-Revival rund um Labels wie Daptone oder Big Crown schon nicht mehr ganz taufrisch. Umso mehr überraschte dann der kometenhafte Aufstieg des texanischen Duos aus Austin, das nicht nur weltweit sofort große Hallen ausverkaufte, sondern sogar bei der Amtseinführung von Präsident Biden aufspielen durfte. Mitreißenden Retro-Funk und -Soul mit hiphopigen Beats, der ein oder anderen kernigen Rock-Gitarre, Gospel-Anleihen und variablem Gesang hatten und haben durchaus auch andere Bands bereits im Repertoire, doch Black Pumas verbanden all das mit einer Extraportion Pop-Appeal und umarmten den sonst eher ungeliebten Mainstream gerne. Auf dem Nachfolger »Chronicles of a Diamond« bauen Sänger Eric Burton und Produzent Adrian Quseada auf diesen Stärken auf, klingen stellenweise noch eingängiger und hymnenhafter. Sie trauen sich noch mehr zu, was sowohl Songwriting als auch Ausführung betrifft. Mt diesem neu gewonnenen Selbstvertrauen im Rücken schießen sie ab und an zwar etwas übers Ziel hinaus – etwa wenn Burton seine Stimme quer durch sämtliche Register schickt, um vorzuführen, was er alles kann – , doch letztlich überzeugt diese souveräne Weiterentwicklung dann doch.