Also ich finde, Musik muss störrisch sein, um etwas zu bewirken. Danke, Hans-Peter, total spannend! Das ist leider ein ziemlicher Quatsch, weil niemand mag etwas, was störrisch ist, vor allem die Menschen, die störrische Musik machen, das sind die Schlimmsten. Deshalb muss man immer froh sein, wenn jemand sich nicht zu schade ist, das Mikro aus dem Fenster zu hängen, während jemand anderes die Harfe bearbeitet oder an diesen kleinen Klimperdingern herumfingert. Matthew Halsall, Gondwana-Guide und Trompeter, ist so einer. Er hat einfach Lust, im Esoladen nach klappernden Rasseln zu suchen, wie auf seiner neuen Platte »An Ever Changing View«. Am Ende heißt es dann: »Es war eine echte Erkundung des Klangs.« Der Schritt ins eigene »Klanguniversum« ist also nie weit. Aber man muss aufpassen. Sonst macht man noch »tief meditative Musik«. Und am Ende schlafen alle ein. Bei Matthew Halsall ist das zum Glück nie der Fall. Der Brite macht eher Musik, die das Aufstehen erleichtert. So kann man sich »An Ever Changing View« reinziehen, während man beim ersten Pumpkin Spice Latte des Tages über wichtige Dinge nachdenkt, zum Beispiel über die störrische Mukke und Hans-Peter.
Matthew Halsall
Oneness
Gondwana