Sanft zupft Jonny Nash an der Gitarre. Ein Schleier aus ambiesken Synthie-Sounds umhüllt den Akkord. Nichts strengt an auf »Point Of Entry«, Nashs sechstem Soloalbum, das neben seiner Arbeit in der Ambient-Gruppe Gaussian Curve entstand. Verträumter Jazz, Singer-Songwriter-Instrumentale, chillige Ausflüge in elektronische Gefilde. Das verbindende Element: Leichtigkeit, die in der Regel durch Nashs Gitarrenspiel entsteht. Der Schotte legt zwei oder mehr Spuren übereinander, wodurch die Arrangements eine Mehrdimensionalität entwickeln, die bezirzt. Dazwischen streut er sparsam Gesangspassagen ein. Die strecken sich oft nur über wenige Takte, ordnen sich den Instrumenten unter, fallen kaum auf. Überhaupt lassen sich die Momente mit Gesang an einer Hand abzählen. Fast schon aufregend wird es, wenn Joseph Shabason als einziger Gastmusiker mit seinem Saxofon eine Prise Rock einstreut. So entwickelt »Light From Three Sides« gepaart mit Nashs druckvollerem Gitarrenspiel einen treibenden Groove. Aber klar, das bleibt eine Ausnahme, die den Vibe der restlichen zehn Stücke kaum untergräbt. »Point Of Entry« ist ein ruhiges, dabei aber nie langweiliges Album. Mit wenigen Mitteln schafft Nash viel Atmosphäre.
Point Of Entry