Als DJ Oonops drückt Patrick Decker Platten aus der ganzen Welt auf den Teller, zum Beispiel für seine Radioshow auf Brooklyn Radio. Steht Decker nicht an den Decks, schlüpft er, Jahrgang 1977, ins Trikot des TTS Borsum und schlägt sich ohne Satzverlust zum niedersächsischen Meistertitel.
Kein Wunder, dass die Sportskanone irgendwann auf die Idee kam, beide Passionen zusammenführen. Deckers »Chop Chop Club« ist eine Eventreihe, bei der man Tischtennis zockt und Platten von Otis Redding, Bob Marley oder die aus dem eigenen Labelfundus. Via Oonops Drops vertreibt er nämlich auch eigene Diggerfreude. Nautilus, die manche schon als japanisch BadBatNotGood bezeichnet haben, hat er so als Erster nach Deutschland geholt.
Sanftheit dominiert
Seine Schlägerbeläge mag Decker übrigens so wie die Vibes, die auf den Plattentellern landen: soft. Das ist – zieht man sich seine Wettkampfvideos mit Ton rein – eine kleine Überraschung. Wo dort ein glatzköpfiger Hüne durch Sporthallen tobt, herrschen in seiner Plattensammlung sanfter Soul und friedfertiger Funk. Als »Pendler zwischen den Welten«, wie ihn der Deutsche Tischtennis Bund schon bezeichnete, schließen sich Parkett und Dancefloor nicht aus.
Decker, der mit 45 Jahren da und dort oft der »älteste Teilnehmer« ist, pendelt jedenfalls weiter. Mit den Bällen. Mit den Beats. Wer sich im Takt der Trommel besser aufgehoben meint als im Rhythmus der Rackets, bleibt dran: Für uns hat Oonops einen einstündigen Mix aufgenommen. Danach kann ja jeder selbst entscheiden, ob hier der beste DJ oder doch eher Tischtennisspieler am Plattentisch steht.