Review

Daughter

Stereo Mind Game

4AD • 2023

Trennung und Verlust von geliebten Menschen und die damit verbundenen Gefühle von Trauer, Schmerz und Verzweiflung waren schon auf den ersten beiden Daughter-Alben zentrale Themen und sind es auch auf »Stereo Mind Game«. Dafür hat sich die britische Band stolze sieben Jahre Zeit gelassen, die es wohl auch brauchte, um diese Emotionen weiter zu erforschen, um sie schließlich in einen optimistischen Blick in die Zukunft transzendieren zu können. Nach dem Ende einer Beziehung ist man zwar am Boden zerstört, aber auch um wichtige Erfahrungen und viele schöne Erinnerungen reicher. Nur weil eine Beziehung zu Ende gegangen ist, heißt das nicht, dass sie nicht echt war. Statt sich im Schmerz zu suhlen und der Vergangenheit sinnlos nachzutrauern, sollte man sie dankbar wertschätzen.

Solche Einsichten verpacken Elena Tonra, Igor Haefeli und Remi Aguilella in zum Teil Song gewordene Opulenz, für die vor allem das Londoner Streichorchester 12 Ensemble, aber auch ein Bläserquartett in »To Rage« und »Neptune« (wo das 12 Ensemble auch als Chor zu hören ist) sorgen. Kurzum: »Stereo Mind Game« ist ein hörenswertes Manifest dafür geworden, dass die Zeit zwar nicht alle Wunden heilt, es in dunklen Stunden aber immer ein Licht am Ende des Tunnels gibt, auf das man sich stetig zubewegen kann.