Ambient ist meistens sehr bei sich, wenn die Musik leicht ist. Leicht nicht im Sinn von »leichte Muse«, sondern wenn die Musik nicht auf einem lastet, wenn sie einen ihre Bewegung ohne Widerstand nachvollziehen lässt. Was längst nicht bei allem Ambient der Fall ist, da ziehen mitunter auch schon schwere Gewitterwolken auf, die einen zu erdrücken drohen. Bei der Zusammenarbeit der dänischen Ambient-Musikerin Sofie Birch und der polnischen Sängerin Antonina Nowacka scheint alles ganz natürlich vor sich zu gehen, so sehr, dass einem allerhand Bilder aus der Natur dazu einfallen können. Die Klänge sprießen förmlich auf, was ja kein ruckartiger, sondern ein sehr langsamer Vorgang ist, da sind bloß die vielen Zeitraffer-Filmaufnahmen dran schuld, dass einem das anders vorkommen mag. Oder sie bilden einen ruhigen Wellenschlag wie auf einem See bei schwachem Wind. Ob Instrumentalklänge oder Stimme, macht bei ihnen keinen großen Unterschied, wirkt alles wie gleichberechtigt miteinander verwoben. In »Sudany« kommen, um das Bild zu vervollständigen, ein paar Field recordings etwa von Vogelstimmen hinzu. Auch die so beiläufig, dass sie sich nicht aufdrängen. »Languoria« ist eine Platte, die sehr bei sich ist.
Languoria