Es ist so eine Sache mit den Referenzen: Vieux Farka Touré trägt den Beinamen »Hendrix der Sahara« und gleich noch das musikalische Erbe seines Vaters Ali Farka Touré mit sich herum. Große Namen also, die da für die Musik des 1981 geborenen Künstlers aus Mali im Raum stehen. Was tun? Die Sache direkt angehen. Auf dem am 23. September 2022 bei Dead Coeans erscheinenden Album »Ali« huldigt er gemeinsam mit der texanischen Band Khruangbin dem Sound seines Vaters. Das klingt alles erdig, psychedelisch und verspielt. Der Rhythmus unterwirft sich auf dem Vorabtrack »Savanne« nicht den üblichen Erwartungen an berauschtem Blues. Vielmehr entdecken Touré und Band einen Sog, der direkt mit der Gitarre einsetzt.
Blues, Funk & Wüste
»Ali« ist daher kein einfaches Kollaborationsalbum, sondern genau die Mischung aus eben Blues, Funk, Wüste und psychedelischem Sound, die sofort einnimmt und fasziniert. Bei der Auswahl aus dem Schaffen seines Vaters wählte Touré bekanntere Stücke, aber auch B-Seiten für diese Platte aus. »Für mich ist Musik magisch, sie ist spontan, sie ist die Energie zwischen Menschen«, sagte er vorab. Was die üblichen Phrasen vor Release sein könnten. Aber er schob hinterher: »Ich glaube, Khruangbin versteht das sehr gut.« Die Stücke auf diesem Album sind der Beweis. Und dabei braucht es nicht einmal die Referenzen im Hinterkopf, um dies zu erkennen.
Ali Black Vinyl Edition