Die südkalifornischen Newcomer Thee Sacred Souls haben schon vor der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debüts jede Menge Vorschusslorbeeren erhalten, ausverkaufte Shows gespielt und prominente Fans von Alicia Keys über Princess Nokia und Black Pumas bis Timbaland für sich gewinnen können. Nun endlich kann man sich selbst davon überzeugen, ob das Dutzend Songs des Trios diesen Hype auch rechtfertigen. Ihr variabler Soul ist zugleich retro und modern, eingängig und zeitlos, die Stimmung und Instrumentierung absolut stilsicher und für ein Debüt geradezu beängstigend routiniert. Der Vocal-Leistung von Leadsänger Josh Lane hört man sowohl seine klassische Gesangsausbildung als auch seine Liebe für Marvin Gaye und Smokey Robinson an. Die Rhythmussektion groovt dazu aus vollem Herzen und auch der Einsatz von Streichern, Bläsern, Hammond-Orgeln und Background-Gesang unterstreicht den Ohrwurm-Charakter der meisten Songs. An der musikalischen Umsetzung gibt es also nichts auszusetzen – allerdings ermüdet die textliche Fokussierung auf Liebe und Herzschmerz mit der Zeit leider etwas. Da hätte zumindest ich mir – analog zur stilistischen Vielfalt – auch etwas mehr Abwechslung bei den Themen der Lyrics gewünscht. So ist »Thee Sacred Souls« eine harmonische, stimmige, doch leider eben etwas monothematische Liedersammlung geworden, produziert von Daptone-Mitbegründer Gabe Roth, die sicherlich ihr Publikum finden und Fans der ersten Stunde nicht enttäuschen wird.
Thee Sacred Souls Colored Vinyl Edition