Kanye schafft es also, dass unter seinem Label auch Boom Bap nach Rap für die Art-World klingt. Gemeint ist Cyhi The Prynce‘ neuer Track »Napoleon« , der nicht nur wegen seines Videos die Schulen zusammenführt, als wäre er ein Bildungsplan. Cyhi erzählt auch gleich mal, was er gelernt hat: I went into some classes overseas, now all I do is study a broad (study abroad). Setzen, Eins! PK
»Sixty-Four« by Afterhours
taken from the LP »Lowlife«, out February 14th on [Not Not Fun](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/1537/not-not-fun)
Find it at hhv.de: LP Großstädte bei Nacht haben mich schon immer fasziniert; die Lichter, die Spiegelungen, die von der Dunkelheit geschluckte Hektik. »Sixty-Four« ist einer dieser Songs, die diese Moment gut einfängt, mit seinem aus dem dreckigen Hemdsärmel geschüttelten Hip Hop-Beat, seinem Pianogeklimper, seinen vorbeifliegenden Sprachfetzen. Jetzt könnte man sagen »15 Jahre zu spät«, wenn man sich nach 3:12 Minuten nicht plötzlich im Stahlbetongemisch eines elenden Plattenbaus verlieren würde. SH
»Honey Priest« by Álauda
Ich hatte dich Oooch-Liiieblich-Schublade schon aufgerissen, um Álaudas Musik reinzupacken, laufe jetzt aber mit »Honey Priest« durchs Zimmer und weiß nicht, wohin damit. Einerseits klingt ihre Stimme, als würde sie (Álauda) Zuckerwatte frühstücken und es bimmelt und rasselt wie in der Kinderecke beim Kinderarzt. Andererseits mischt sich da auch Post-Dubsteppiges Grummeln unter, die Claps verschleppen sich. Ich werde das noch eine Weile mit mir rumtragen müssen. PK
»Spring Break Extended« by Russell Haswell
taken from the 12" »37 Minutes Workout«, out February 14th on [Diagonal](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3139/diagonal-records)
Bei Russell Haswell wissen wir: Es kann laut werden. »Spring Break Extended« wiederlegt diese aus Gewohnheit getätigte Einschätzung. Zumindest ein bisschen. Russell Haswell schneidet hier Sprachsamples zu einem in den Hintergrund gemischten, sehr schnellen Breakbeat, statt Bässen gibt es Störgeräusche, die klingen wie der von einem empfindlichen Mikrofon eingefangene Flügelschlag einer Schmeißfliege. Gibt es schöneres? SH
»Historia« by Building Instruments
taken from the LP »Building Instruments«, out March 7th on [Hubro](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3080/hubro-music)
Na klar gibt es schöneres! Zum Beispiel dieses Stück des norwegischen Trios Building Instruments. Faszinierend an der zeitgenössischen Musik Norwegens ist, wie hier immer wieder Tradition und Fortschritt, Folklore und Moderne miteinander verbunden werden. Kann man auf »Historia« gut nachhören. SH
»Wait On It« by Migos (prod. by Zaytoven)
Damit Gedanken zu Gefühlen werden können, muss man sich den immer gleichen Gedanken immer wieder sagen. Ein Mantra sozusagen. Man kann etliche Ratgeber lesen, Philosophie studieren, oder sich die Ratschläge eines hängengebliebenen Rucksacktouristen in Kambodscha anhören, um Weißheit zu finden. Oder man hört Migos. Die sagen einem solange »Wait On It« bis man es glaubst und damit schon viel vom Leben gelernt hat: Die Zeit wird‘s zeigen und Geduld ist eine der wichtigsten Tugenden. Oh Migos, danke für deine Weißheit. Migos ist schon nur ein Wesen, oder? PK
»Future And Co.« by Nerftoss
taken from the Download »Spirit Advantage«, out February 18th on [Leaving Records](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/2801/leaving-records)
Klar, ich könnte auch mal auf den obligatorischen Track aus dem Hause Leaving Records verzichten, wenn die mich nicht stets und ständig überraschen würden. Auf »Future And Co.« dreht der aus Baltimore, Maryland stammende Nerftoss die ganz große Schleife: Jazz, Noise, Industrial, Folk – und an der Stelle, wo er beim Folk ist, sind keine 60 Sekunden vergangen. Zusammengehalten wird das von dem Geräusch tropfenden Wassers, dass sich unterirdisch seinen Weg bahnt, durch Gestein, Höhlen, Abflüsse. SH
»Deleted« by Jerome LOL feat. Sara Z
taken from Jerome LOLs 12inch »Deleted/Fool«, out on Friends Of Friends Records
find it at hhv.de* on 12inch Die LOL Boys gibt es nicht mehr, stattdessen haben die Sad Boys übernommen. Jerome, ehemaliger LOL Boy, lolt inzwischen alleine in einer Welt voller Traurigkeit. Auch sein Feature Gast Sara Z ist nicht vorbeigekommen, um mit Jerome zu lolen. Der lässt sich nicht beirren und schüttelt ein großartiges Instrumental aus dem Lachmuskel und auch das Video macht gute Laune. Ich schnäuze out loud und wünsche ein schönes Wochenende. PK