Insbesondere die Serie »Teenage Lust« zeigt wie stark inszeniert Clark’s Ansatz ist und wie wenig wir es hier mit dem Versuch der Darstellung von Realität zu tun haben. Seine Fotografien transportieren, die ansonsten nur der Szene bekannten Bilder und Praktiken nach außen, wo diese zu Symbolen und Kodierungen werden, die wiederum eben diese Szene und ihre Abgrenzung definieren und vielleicht überhaupt erst konstruieren. Damit liefert Clark eine Blaupause für die Hip Hop- und Skater-Ästhetik oder viel mehr jegliche körperbetonte Subkultur. Denn Clarks Protagonisten erklären ihren Körper, diesen letzten Rückzugsort, als ihr Terrain, mit dem eine fortwährende und ausdrücklich auch gewaltätig-aggressive Entgrenzung stattfindet, obgleich diese nur in temporären Entladungen mündet, eine Überwindung des eigenen Kosmos hingegen niemals stattfindet. Diese Betonung der Körperlichkeit kommt auch daher zu Stande, da Clark keineswegs dokumentarisch vorgegangen ist, sondern vor allem in der »Teenage Lust«-Serie versucht hat, seine eigene von Drogen, überbordener Sexualität und Gewalt geprägte Jugend noch einmal zu erleben. Er sucht in seinen Protagonisten sich selbst: Wenn er die korpoliserenden Paare und ergierenden Penisse mit einer gewissen Überheblichkeit portraitiert, sucht er vor allem das Selbstportrait aus vergangenen Tagen, als er noch nicht die Kamera hatte, um diese Momente festzuhalten – eine Art tiefenpsychologische Analyse.Diese Betonung der Körperlichkeit kommt auch daher zu Stande, da Clark versucht hat, seine eigene von Drogen, überbordener Sexualität und Gewalt geprägte Jugend noch einmal zu erleben.
No Photos on the Dance Floor! – Nichts für Voyeure
Bericht