Wenn Musikbiz-Menschen die treffenden Worte fehlen, faseln sie was von cineastischen Qualitäten oder dem »Soundtrack« eines x-beliebigen, zeitgenössischen Phänomens. Bei L’Orange aber treffen solche Beschreibungen tatsächlich ins Schwarze. Die Schnipsel aus Filmdialogen und Radiosendungen, seit den ersten Veröffentlichungen im Jahre 2011 ein Markenzeichen seiner Musik, sorgen für nostalgisches Flair und lassen sofort an körnige Schwarz-Weiß-Streifen denken. All das ist Absicht: »Ich will eine Narrative bauen«, erklärte der blasse, dünne Jazzfan aus Nashville, North Carolina seinen Ansatz in einem Interview. Statt nur am Handwerk zu feilen, will er Geschichten erzählen, noch dazu solche, die von Imperfektion und Menschlichkeit handeln. Kein Wunder, dass seine Tracks immer so körnig knistern. Oder dass sein neuestes Projekt mit dem Namen eines Privatdetektivs betitelt ist. Raymond Chandlers Romanfigur Philip Marlowe wurde in Literatur wie Film zum Prototyp des rechtschaffenden Einzelgängers.
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