Review Rock

The Go! Team

Rolling Blackouts

Memphis Industries • 2011

Das dritte Album des aufgedrehten Brightoner Sextetts hat mit seinen vielen Singalong- Refrains zwar deutlich mehr Melodien als die Vorgänger, auf ein wahres Samples-Feuerwerk und phatte HipHop-Beats wird trotzdem nicht verzichtet. Der Überwältigungseffekt der ersten Veröffentlichungen ist mittlerweile zwar verblasst, aber beim Durchhören wähnt man sich trotzdem auf einer rauschenden Party, auf der Konfettikanonen ins abgehende Volk gefeuert werden. Denn am liebsten kombiniert Mastermind Ian Parton all seine musikalischen Einflüsse und Ideen gleichzeitig. Heraus kommt eine Art Bombast-Bricolage-Pop, der in einem Moment an die Beastie Boys zur Hello Nasty-Zeit und im nächsten an Diana Ross & The Supremes erinnert. Der Sängerin und Rapperin Ninja stellt Parton dieses Mal die Gesangskünste von Bethany Cosentino (Best Coast) und Satomi Matsuzaki (Deerhoof) zur Seite, die auf Buy Nothing Day bzw. dem Sectretary Song für die zuckrige Sixties-Girl-Group-Seeligkeit sorgen. Daneben werden Titelmelodien von 1980er-Jahre-Serien, Blaxploitation-Soundtracks und Big Beat persifliert. Dazwischen dürfen Cheerleader kreischen, jubeln, singen und mächtige Bläsersätze geben dem wilden Treiben den letzten Drive in Richtung Achterbahnfahrt für die Ohren.