Ein Album wie ein Roadtrip durch die USA; Musik zum Autofahren, am besten in einem alten Hippiebus oder gleich als Anhalter. Los geht’s in der ehemaligen Heimat von Moon Duo (San Francisco, wo sonst?) mit Sixties-Westcoast-Psychedelia. Die hypnotische Sogwirkung der repetitiven Songs lässt das Landesinnere auf einem schnurgeraden Highway wie im Traum vorbeiziehen. Unterwegs sammelt man noch etwas Wüstenrock am Straßenrand auf, bis schließlich Andy Warhols Factory am Horizont auftaucht, wo die frühen Velvet Underground den entscheidenden Einfluss zu Moon Duos Sound bieten. Laut dem Wooden Shijps-Gitarristen Ripley Johnson und seiner Partnerin Sanae Yamada sollte Mazes ihr Rockband-Album werden, was es nach zwei puristischen EPs mit Home Recordings nun auch geworden ist. Das Instrumentarium ist zwar mit Gitarre, Orgel und Drumcomputer noch immer reduziert, nicht aber der volle, vielschichtige und -spurige Klang. So steigern sich die acht Songs ausgehend von simplen Orgelmelodien oder Akkordfolgen minutenlang, fransen mit viel Reverb und Hall ständig in alle Richtungen aus, so dass ein mäandernder Fluss eine ebenso treffende Metapher für Mazes wäre wie ein US-amerikanischer Highway.
Mazes