Review

Mo Kolours

EP 1: Drum Talking

One Handed Music • 2011

Gilles Peterson, Benji B und andere Größen des britischen Musikradios sagten es voraus: Der Sound des Halb-Mauritiers Mo Kolours wird in Zukunft viele, viele Ohren erreichen. Den Anlass zu solchen Vorschusslorbeeren gab der Song Biddies. Auf diesem vereint der inzwischen bei One-Handed Music untergekommene Mo Kolours Elemente der mauritianischen Sega-Musik mit eingängigen Grooves und Gesang. Im Grunde besteht der Song aus einem Baby, das Stammesmelodien zu singen scheint, Schlagwerk und der warmen Stimme Mo Kolours. Seine infektiöse Wirkung erreicht der Song vor allem durch seine sehr irdischen, entspanntem Vibes, die sich wie frisches Quellwasser durch die exotischen Trommeln winden. Seine erste Veröffentlichung EP 1: Drum Talking ist nun – zum Glück!- das, was man nach Biddies erwartet hat. Hölzernes Schnalzen hier, blechernes Trommeln dort, nahezu dubbige Bässe an anderer Stelle und vor allem Mo Kolours‘ Stimme, die jeder House-Producer als Sample benutzen könnte, und dabei trotzdem die spannende Ferne des indischen Ozeans zu bergen scheint. Manchmal klingt das wie Gonjasufi, nachdem dieser Frieden mit der Welt gemacht hat, dann wieder nach Chicago-House oder Roots-Reggae. Diese Einflüsse sind allerdings so subtil untergemischt, dass sie im Endeffekt nicht im Weg stehen können, wenn auf der EP 1: Drum Talking etwas saftig Neues geschaffen wird.