Der große Durchbruch, der sich bereits auf Good Bad Not Evil ankündigte, jedoch auf der letzten Platte 200 Million Thousend vorerst relativiert wurde, könnte jetzt tatsächlich gelingen. Das liegt weniger an der sicherlich strategischen Produzenten-Wahl von Mark Ronson als vielmehr am wirklich überzeugenden Songwriting: Singalong-Refrains in fast jedem Stück, hohes Tempo, Abwechslungsreichtum und geradezu ins Ohr springende Spielfreude. Die von einigen Fans befürchtete Soundkorrektur Ronsons in Richtung glatterer Retro-Rock ist lobenswerterweise nahezu völlig ausgeblieben – Black Lips klingen weiter nach Garage, auch wenn nun die einzelnen Instrumente klarer unterscheidbar sind und einige Bariton-Saxophon-Einsätze den Bandsound bereichern. Besonders erstaunlich ist die Entwicklung von Drummer Joe, der sich mittlerweile zum Songschreiber und dritten Sänger gemausert hat. So darf er gleich für die erste Single Go Out And Get It den Frontmann mimen, was er im Video (mit Unterstützung der Vivian Girls) auch mit sichtlicher Freude tut. Wer diese Band bisher allein auf ihre hochenergetischen, zuweilen skandalösen Live-Shows reduzierte, wird mit Arabia Mountain endgültig eines Besseren belehrt. Das Album dokumentiert eindrucksvoll die Entwicklung vierer Freunde, die auszogen, um ihren Flower-Punk in die Welt zu tragen.
Arabia Mountain