Review Hip-Hop

Grieves

Together/Apart

Rhymesayers Entertainment • 2011

Spätestens mit Together/Apart, Grieves†˜ Debütalbum für Rhymesayers Entertainment, dürfte der Lippenpiercing-Träger unter den Rappern als Geheimtipp der amerikanischen HipHop-Landschaft gehandelt werden. Insgesamt 16 Songs nehmen den Hörer mit auf eine Reise voller persönlicher Einblicke und Erlebnisse des jungen Ausnahmetalents. So blickt er beispielsweise nostalgisch auf vergangene Tage zurück (Lightspeed), verarbeitet letzte Anzeichen von hartnäckigem Liebeskummer (Falling From You) und macht den unaufhaltsamen Prozess des Erwachsenwerdens für die tendenziell zunehmenden Probleme in seinem Leben verantwortlich (Growing Pains). Auffällig ist, dass der gebürtige »Chicagoan« jeden Song mit individuellen Gesangspassagen ziert, die sich perfekt in die ohnehin durchweg melodischen Soundgefüge, geschaffen von Produzent Budo und Grieves selbst, eingliedern. Together/Apart ist vergleichbar mit einer rasanten Berg- und Talfahrt, einer langgezogenen Sinuskurve, einem waschechten Gefühlschaos. Denn kaum strotzt Grieves nur so vor lauter Hoffnung (Sunny Side Of Hell), schon stürzt er im nächsten Moment unfreiwillig in ein tiefes schwarzes Loch und stillt seinen Schmerz dementsprechend mit diversen Spirituosen (On The Rocks). Rhymesayers darf sich glücklich schätzen, mit Grieves einen hervorragenden Künstler, noch dazu mit eigenständigem Style, gewonnen zu haben.