Mit ihrer Mischung aus Ambient, Electronica und Popmusik der 1980er Jahre haben M83 ja schon lange ihren ganz eigenen Sound etabliert. Diesem bleiben die Franzosen um um Mastermind Anthony Gonzalez auf Hurry Up We’re Dreaming auch treu: Gigantische Synthesizerakkorde, hallgetränkte Schlagzeuge und ein Gesang, der die Sonne anzubeten scheint. Die musikalischen Ideen, die man auf zwei CDs gepresst hat, hätte man sicherlich auch auf einen Tonträger reduzieren können. Dabei sind diese Ideen gar nicht schlecht. Der Titel des Albums weist schon darauf hin, dass es sich hier um Musik zum Träumen handelt. Man hört beinahe wie das Licht der Sonne von diesen Klangskulpturen gebrochen wird, die scheinbar irgendwo in einer Wüste Amerikas aufgebaut wurden. Alle Stücke klingen nach dem Schein der Nachmittagssonne, der sich in Autofenstern und Sonnenbrillen, die sich dem Himmel zuwenden, spiegelt; gleichzeitig nach der Freiheit eines Adlers, dessen Heimat die Weiten über dem Grand Canyon sind. Wenn nun der Eindruck entsteht, dass diese Musik wegen der starken bildlichen Assoziationen als Filmmusik oder als Soundtrack für eine geschickte Werbung zu gebrauchen sei, dann täuscht dieser nur bedingt. Man könnte ebenso sagen, dass tatsächliche Bilder gar nicht mehr nötig sind, um die Intention dieser Musik zu verstehen, schließlich vermag es die Musik alleine schon, eine ganze Leinwand vor dem geistigen Auge aufzuspannen.
Hurry Up, We're Dreaming