Review Hip-Hop

Quelle Chris

Shotgun & Sleek Rifle

Synergy Works • 2011

Der aus Detroit stammende Produzent und Rapper Quelle Christopher verdreht mit seiner unverschämten Freshness derzeit Köpfe. Ähnlich wie vor einiger Zeit Roc Marciano mit seinem Album Marcberg bringt Quelle mit Shotguns & Sleek Rifles einen Sound zurück, den man genauso gut Mitte der 1990er Jahre auf Platte hätte pressen können. Irgendwie also auch kein Wunder, dass besagter Marciano sich für den Song The Crook als Produzent und für Shotgun als Feature-Gast eingefunden hat. Er passt einfach genau rein in die raue Atmosphäre, zwischen die tiefen Bassgitarren und die dreckigen Jazz-Samples. Abgesehen von The Crook gehen noch zwei weitere Produktionen auf die Kappe von Gastproduzenten (MosEl, DJ House Shoes), der Rest entstammt den dürren Händen von Quelle. Und passend zu den schleppenden und staubigen Jazznummern im Niedrigtempo gibt sich der Mann am Mikrofon nicht gerade einem Geschwindigkeitsrausch hin. Stattdessen verhöhnt er in aller Gelassenheit (und vermutlich unter dem Einfluss einer Menge Weeds) seelenruhig seine Rap-Umwelt und macht dem Albumtitel alle Ehre. Besonders Shotgun mit Danny Brown und Roc ist feinste Rapkost gebettet auf einem trockenen Gitarren-Riff. Dope. Detroit ist und bleibt ein raues Pflaster und Quelle Chris ist nach Guilty Simpson und Danny Brown der nächste Beweis dafür. Insgesamt ist also der Hype, der gerade um den Jungspund gemacht wird, durchaus nachzuvollziehen. Es gibt einfach hier und da immer mal wieder unvoreingenommene Künstler wie ihn, die den Hörer mit ihrem Sound zurück in die goldene Ära befördern. Die ziehen einfach ihr Ding durch, egal was gerade angesagt ist.