Ich fühle mich wie ein Vater bei der Abschlussfeier des Lieblingssohns. Nun bin ich weder blutsverwandt mit dem Alice-Coltrane-Neffen und ehemaligen Stones Throw-Praktikanten Flying Lotus, noch war ich es, dem er seine ersten musikalischen Gehversuche zugesandt hat. Aber man entwickelt ja ab und an diesen irrationalen Stolz, wenn man sieht wie ein Künstler von dem man sich einredet, man habe schon vor allen anderen gerafft, zu welchen Großtaten dieser fähig sein wird, mit seiner ersten wirklich großartigen Veröffentlichung auftrumpft. Nicht dass 1983 aus dem letzten Jahr nicht super gewesen wäre, aber der Papa wusste doch, dass da noch mehr gehen kann. Genau genommen geht auf Reset sogar alles. Tea Leaf Dancers ist das vielleicht beste Stück verkifften Bombshelter-Souls seit Stacy Epps’ Madvillain-Gastspiel, Vegas Collie die Sun-Ra/Mr. Oizo Kollaboration, die wir wie nie gekriegt haben, Massage Situation Dilla-Ism par excellence inklusive epischem Synth-Abgang, Dance Floor Stalker origineller FusionStep. Oder BootyJazz. Für Spicy Sammich fehlen mir dann schlicht die Worte. Ja, es ist nur eine EP, aber dafür eine annähernd perfekte.
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