Album zwei nach der surrealsten Erfolgsgeschichte dieses Jahrtausends und all jene, die Gnarls immer noch mit einem aspirierten †˜K‘ aussprechen, werden verbitterte »gar kein †ºCrazy†¹ drauf, schluchz«-Tiraden in ihren Instant Messenger hacken, während sich der Kritiker ins Fäustchen lacht und von einem erwachsenem Album spricht. Außer der grandiosen Kirmes-Pop Nummer »Blind Mary«, dem wilden Boogalo der aktuellen Semi-Hitsingle Run, dem schmissigen Going on (mit knorkem Tempowechsel inklusive Heal the World-Persiflage), fehlt es doch auffallend an TRL-Tauglichkeit. Im Gegenteil, Manches darf gar als sperrig bezeichnet werden: Das eindringliche Who’s gonna save my soulknüpft da an, wo »Just A Thought« aufgehört hatte und verdeutlicht, in welche Fußstapfen der Dicke mit der verzogenenen Tochter eigentlich schon so lange getreten ist. Oder muss nur ich zumindest flüchtig an Al Green denken? Open Book überfordert mit seinen unverschämt schiefen Drums auch Beebopper, Would be Killerund No Time Soon sind Bristoler Tristesse ca. 1996. Spätestens die folgenden Surpriseund She knows erklären auch, warum sich das Gerücht, The Odd Couple hätte einen viel stärkeren Psych-Rock-Einschlag, beharrlich gehalten hat und im Endeffekt auch verifiziert werden kann. Das abschließende A Little Better ist dann eine recht konservative Hip-Hop-Ballade geworden, ohne dass Cee-Lo freilich auch nur daran denken würde, einen Vers zu kicken. Apropos: wer nach dieser abgezockten Vorstellung noch ernsthaft fordert, dass Cee-Lo lieber rappen und Danger Mouse statt Alben für Beck lieber wieder für Jemini produzieren sollte, glaubt auch immer noch, dass Jerry Stackhouse und Grant Hill MJ beerben werden.
The odd couple