Mit »uneben« oder »hohl klingend«kann man »Bokoboko« aus dem Japanischen übersetzen. Zu den durchweg ungeraden Rhythmen und der stark perkussiven Ausrichtung des Albums mag das gut passen. Dass neben dem Titel auch alle weiteren Songs japanische Namen tragen, beißt sich jedoch etwas mit dem erklärten Ziel, eine einerseits weltentrückte, andererseits kosmopolitische Musik zu erschaffen oder, wie es Friedman selbst formuliert, »eine der Welt fremde Musik zu erzeugen, die ebenso überall in der Welt verstanden werden kann.« Diese versucht er, u.a. inspiriert von Can’s Ethnological Forgery Series, durch lediglich grob vorstrukturierte, ansonsten für Veränderung und Weiterentwicklung offene Songs zu entwerfen. Die Rhythmuspattern, auf Steeldrums, präparierten Ölfässern und allerlei anderen Percussions gespielt, sind die einzigen Strukturelemente der Titel, die sich abgesehen davon als prozesshafte Zwischenstadien verstanden wissen wollen. Selbstredend ist dieser intellektuelle Ansatz des Komponierens wie Musizierens eher weniger für einen rein körperlichen, hedonistischen Musikgenuss geeignet. Wer auf diese Klänge abfeiern will, sollte es somit tunlichst vermeiden, dabei seinen Verstand abzuschalten. Bokoboko kann deshalb als IDM mit den Mitteln der Weltmusik beschrieben werden.
Burnt Friedman w/ Daniel Dodd-Ellis
Cease To Matter
Nonplace