Review Folk

Matt Elliott

The Broken Man

Ici D'Ailleurs • 2012

Nachdem letztes Jahr die Drinking, Failing, Howling Songs-Triologie als Boxset samt der Dreingabe Failed Songs erschien, ist es nun Zeit für Matt Elliott, ein neues Kapitel zu beginnen. Noch immer ziehen sich die Themen Einsamkeit, Verlust und tiefe Traurigkeit wie ein roter Faden durch die teils epochalen, teils kompakten sieben neuen Stücke. Hörte man in der Triologie noch hauptsächlich die Tradition osteuropäischer Folklore heraus, so ist The Broken Man, v.a. in der Gitarrenarbeit, tief im iberischen Folk zwischen portugiesischem Fado und spanischem Flamenco verwurzelt. Weit ab von selbstverliebter Weinerlichkeit singt Elliott mit seiner passend sonoren Grabesstimme schwermütig von den dunklen Seiten der Existenz, nicht ohne an einigen Stellen Lebensbejahung und Hoffnung durchklingen zu lassen. Auf zumeist simple Akkordfolgen schichtet er Tonspur um Tonspur, so dass der Eindruck entsteht, hier musiziere einer mit einem Chor und einer Band (minus Drummer) im Rücken. Und auch bei jedem neuen Hördurchgang erschließt sich Schicht um Schicht dieser schweren und zugleich zerbrechlichen Trauerballaden. Das Album stellt einen neuen Höhepunkt in Matt Elliotts Schaffen dar, sowohl was den musikalischen Ideenreichtum als auch die exzellente Textarbeit betrifft.