Das Label Ramp Recordings ist mittlerweile seit 2005 auf der musikalischen Landkarte verortet und beheimatet die Platten einiger Musikern, die sich breit verstreut in den äußeren Randbereichen von Hip Hop, Wonky und Bassmusik bewegen. Trotz der Konzentration auf experimentellen Hip Hop auf den frühen Veröffentlichungen und die Präsenz von prominenten Vertretern des elektronischen Undergrounds wie Zomby, Ras G, Falty DL oder SBTRKT lässt sich der Labelkatalog nicht auf einzelne Genres reduzieren. Ein Umstand, an dem Labelgründer Tom Kerridge mit der Compilation »Ramp 50« anlässlich der 50. Veröffentlichung scheinbar auch weiterhin nichts ändern möchte. 17 Tracks von den bisherigen Releases wurden hier nun für kleines Geld zusammengefasst und vermitteln einen Eindruck des breiten Gestaltungshorizonts von Ramp Recordings. Eröffnet wird die Sammlung von Zombys »Strange Fruit«, einer aus Chipsounds zusammengebastelten Verbeugung vor der britischen Grime-Szene. Im weiteren Verlauf remixt der Rastafari Ras G den Track »Timekeeper« von Clouds auf entspannte und zurückgelehnte Art, ohne dabei natürlich auf sein markantes »Oh Ras«- Sample verzichten zu wollen. Etwas knarziger und basslastiger gestaltet sich »To London«, Falty DLs musikalische Referenz an die englische Hauptstadt, die sich v.a. in der charakteristischen Breakbeat-Struktur wiederspiegelt. Ein wenig positiver gestimmt ist hingegen Maximillion Dunbars »Bare Feet«, eine euphorische Synthie-Nummer, bei der sich Stellenweise ein ganzer zwitschernder Urwald im Hintergrund auzubreiten scheint. Kurz vor Schluss zeigt der Neuzugang Dro Carey auf »Motorvibe« noch einmal, womit er die Wonky-Beat Szene auf »Journey With The Heavy« Anfang des Jahres bereichert hat. Am Ende hat man zwar nach wie vor keinen konkreten Überblick über die genaue stilistische Zielsetzung von Ramp Recordings bekommen, dafür aber einen ausführlichen Einblick in den breiten Radius der vielseitig abgedeckten Musikbereiche.
Hudson Mohawke
Cry Sugar
Warp