Review

Blundetto

Warm My Soul

Heavenly Sweetness • 2012

Manchmal macht nur der Groove den Unterschied. Denn auch auf »Warm My Soul« passiert nichts, was nicht schon bekannt wäre. Max Guiget lässt unter dem Namen Blundetto Funk und Soul im Reggae- Rhythmus verlaufen, hier und da gibt es Anleihen an Jazz, Latin und Hip Hop. »Warm My Soul« ist in der Hinsicht so innovativ wie der vermutete Soundtrack im Küchenradio von Herrn Silbereisen. Und doch lassen einzelne Tracks wie »Final Goodbye« das zweite Album von Blundetto besonders werden. Da hängt die gesamte Nummer an den Saiten einer Gitarre, auf denen Tommy Guerrero eine dünne Melodie spielt, während die Orgel immer wieder Stiche setzt. Der Titeltrack pumpt sich über seine Rootstakte auf und Gastsänger Courtney John säuselt seine Liebesbedürftigkeit dazwischen. All diese einzelnen Momente laufen aber nicht zu einem Ganzen zusammen. Die Platte mutet wie eine Compilation an – aber immerhin eine gute. Zu herzlich empfingen einen ja auch die Bläser in »Rocroy«, um mittendrin auszusteigen. Und dass »Crowded Places« ziemlich arg nach Mulatu Astatke klingt: geschenkt. »Warm My Soul« bleibt mit einzelnen Tracks im Gedächtnis, aber nicht als komplette Platte. Vermutlich Absicht, aber so baut sich in den knapp fünfzig Minuten kaum Spannung auf. Es bleiben nur lose Momente, aber die haben immerhin Groove. Und das ist schon mal viel wert.