Es ist ja manchmal interessant, wie das Leben so spielt im Musikbusiness. Während die einen ihren Erfolg an der schlagartig steigenden Anzahl verkaufter Platten oder den immer schneller immer voller werdenden Hallen messen, erreichen die anderen die nächste Stufe durch die Rückbesinnung auf wahre Stärken und die Perfektionierung dessen, was sie von jeher ausgemacht hat. Ein Beispiel für letztere Gattung sind The Walkmen aus New York City. Mit ihrem spröden, kratzigen Folk-Indierock und der ausdrucksstarken Stimme von Hamilton Leithauser standen The Walkmen schon immer für große, niemals jedoch pathetische Emotionen. Ihre sperrigen Melodien, die zwischen Melancholie und Glückseligkeit hin und her pendeln und sich nie so recht entscheiden können, sind auch auf »Heaven« das charakteristischste Merkmal dieser Band. Und dass sie es immer noch drauf haben, vielleicht sogar besser sind als jemals zuvor, beweisen sie im selbstbewussten Opener »We Can’t Be Beat« gleich mal vorweg. Von da an stolpern die Melodien nur so über die Songs hinweg, als gelte es, den Weg von Trauer zu Glück, von Himmel zu Hölle schnell hinter sich zu bringen. Bei aller Kantigkeit und scheinbarem Chaos sind The Walkmen ganz bei sich selbst. Und dort waren sie schon immer am besten.
Heaven