Review

Airhead

Pyramid Lake/ Black Ink

R&S Records • 2012

Reissue des Jahres 2023

Mit »Pyramid Lake/ Black Ink« veröffentlicht Airhead seine zweite 12" dieses Jahr auf einem der zur Zeit spannendsten Label für elektronische Musik jenseits fester Genrebezeichnungen. Seit ein paar Jahren hat R&S Records den Kurs gewechselt und ist vom experimentierfreudigen Techno-Label mithilfe von Künstlern wie James Blake, Pariah oder Lone zu einer festen Anlaufstelle für den Post-Dubstep geworden. Der englische Gitarrist und Sample-Bastler Airhead verlässt für seine aktuelle Veröffentlichung nun den melodiösen Harmoniebereich, den er auf »Wait« erforscht hat, und geht vollkommen in der mathematischen Abstraktion auf. Auf der A-Side »Pyramid Lake« verstrickt er ein durch den Track wankendes dissonantes Melodiegebilde mit einer komplexen Drumstruktur, geschickt eingestreuten Pianoklängen und Sprachfetzen, die Assoziationen mit James Blakes ähnlich gelagerten elektronischen Experimenten hervorrufen. Die B-Side »Black Ink« beginnt mit verworrenen, rasselnden und klappernden Drums und öffnet sich im Mittelteil und zum Abschluss hin mit einer breit gespannten Synth-Fläche. Das ist abstrakte Kopf-Musik, die dem Label-Motto »In Order To Dance« so gar nicht gerecht werden möchte. Während »Pyramid Lake« das ganze jedoch mit interessanten Details aufwerten kann, mangelt es »Black Ink« an einem spannenden Aufbau, mit dem Airhead den Zuhörer ganz in seinen Bann ziehen kann.

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