Was für eine Kollaboration: Thomas Fehlmann und Dr. Alex Paterson, die grauen Eminenzen und Konstanten hinter dem wandelbaren Projekt The Orb, treffen auf Lee »Scratch« Perry. Das muss für Fehlmann und Paterson wie Weihnachten und Ostern zusammen gewesen sein. Lee »Scratch« Perry ist seit jeher Einfluss und Idol von The Orb gewesen. Bereits auf dem Album »U.F.Orb« von 1992 setzten The Orb dem Jamaikaner ein Denkmal. Nun gibt der Urvater des Dub seine Stimme für die Dubveteranen im Ambient. »The Orbserver In The Star House« ist dann aber doch ein Gemeinschaftsprojekt von in die Jahre gekommenen Musikern geworden. The Orb waren zwar noch nie die großen Radikalen in der Klangfindung. Verdubbte, sanfte Elektronikwelten bauen sich auf dem Album auf, Einflüsse aus Ambient, World Music, Folklore gesellen sich im altbekannten The Orb-Raster hinzu. Mit »Golden Clouds« erfährt einer ihrer großartigsten Songs – »Little Fluffy Clouds« – zudem ein Remake. Dennoch klingt das Klanggespinst abgegriffen und altmodisch, in den meisten Momenten schlicht beliebig und standardisiert. Und Lee Scratch Perry klingt über dem Dub wie ein betrunkener alter Hobo in Berlin-Friedrichshain, mittags 13 Uhr. Selbst wenn er sich in seinen Selbstgesprächen mit Drogenmissbrauch und den Übeln der Welt beschäftigt, auf der Straße würde man einen weiten Bogen um sein Rumgeleier machen.
The Orbserver In The Star House